Since we trust that you have worked on the first part of the elwa course 'Sustainable language teaching and learning' before starting this course, we won't explain our understanding of foreign language teaching and learning again. Neither will we introduce the different tools of teacher learning again, since we have already done so quite thoroughly in the previous part. However, we will give all participants the chance to introduce themselves and to get into touch with other colleagues. Moreoever we will include an overview of both parts of the course for all of you to remember what you have read and heard about in part 1.
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Dass uns unser Einkommen zu einem Teil der Menschheit macht, ist für mich eine neue Perspektive: Ich sah Geld bisher konventionell als Zahlungsmittel für Waren und Dienstleistungen, die nicht direkt mit deren Erstellern „getauscht“ werden können (die Wurst des Metzgers nicht gegen eine Schulstunde Rechnen).
Geld bzw. Preis sind dabei auch immer ein Indikator für Wert bzw. gesellschaftliche Wertschätzung der jeweiligen „Ware”, gleich welchem der drei Gesellschaftsbereiche – Wirtschaft, Justiz (bei Steiner: Rechtswesen), Bildung- und Kultur (Geisteswesen) – sie entspringt. Womöglich ist diese Bewertung nicht immer fair wenn man Einkommen vergleicht. Weder insgesamt (z.B. Manager vs. Mutter) noch innerhalb der besagten Felder (z.B. Arzt vs. Pflegekraft), sie haben sich jedoch über einen längeren Zeitraum „am Markt gebildet“ und spiegeln – nicht immer aber oft – ein unterschiedliches Level von Ausbildung und Verantwortung, Arbeitsbelastung und –dauer wider. Nicht zu rechtfertigen sind diese Unterschiede in der Bezahlung freilich dort, wo sich keine sachlichen Gründe finden (z.B. unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen, in West und Ost).
Die Bezahlung endet aber nicht beim Geld. Auch die mit der eigenen Arbeit verbundene Erfüllung, die empfundene Selbstwirksamkeit, die Anerkennung durch Andere kann Teil des eigenen „emotionalen Einkommens” sein (selbst wenn man „…sich dafür nichts kaufen kann”).
Die darüber im Zuge der Corona-Pandemie geführte Debatte und die Aufmerksamkeit für sonst weniger „gesehene” Berufe soll dafür stellvertretend angeführt werden.
Wenn z.B. Kollegien von Waldorfschulen Geld als Grundlage sehen, auf der gearbeitet werden kann und weniger als Entlohnung für die Arbeit selbst, ist das eine bemerkenswerte Umkehr des Denkens über Lohn. Wir haben uns dazu am Seminar bereits ausgetauscht: Wenn das Einkommen am Beginn des Monats im Voraus gezahlt wird, wenn Unterkunft und Ernährung damit gesichert sind, kann sich die/der Einzelne frei seiner Lehrtätigkeit widmen. Auch das einheitliche Einkommen (gemessen an der jeweils geleisteten Stundenanzahl, unabhängig von Alter und Erfahrung („Dienstjahren“) oder den unterrichteten Fächern/Klassenstufen) dürfte einen Rahmen für das gemeinsame Unterrichten und Verwalten bilden, der für alle transparent, verbindend und harmonisierend wirkt. Es geht dann auch weniger um die Frage einer hohen oder höheren Entlohnung der eigenen Arbeit, wenn man den Lohnbegriff nicht länger in dieser Weise einseitig begreift. – Solange er dieser auskömmlich ist, also der angesprochene zu teilende Betrag bzw. die Einschätzung der Wichtigkeit der geleisteten Arbeit durch Politik und Eltern (Schulgeld) hoch genug ist. Und Einigkeit über den individuellen Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer an der Schule besteht (versus: „Ich leiste mehr“, „mein Unterricht ist aber besser…“). Dieser Verhandlungsprozess dürfte dynamisch verlaufen, nie abgeschlossen und nicht konfliktfrei sein. Ich bin schon gespannt darauf, daran dereinst teilzuhaben.
Die “Trennung” von Arbeit und Lohn/Einkommen in Hardorps Sinne, die ja in dieser Form selten anzutreffen ist, möchte meiner Ansicht nach der Verwirtschaftlichung der menschlichen Arbeitskraft entgegenwirken.
Die Kritik Steiners ist ja (in den “Kernpunkten der sozialen Frage”), dass der arbeitende Mensch den Regeln der Wirtschaft unterworfen ist und seine Arbeitskraft wie ein Produkt ge- und behandelt wird. Somit wird der Mensch zur Ware und käuflich. In diesem, Hardorps Konzept, werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, indem die reale Arbeitszeit eben nicht direkt in Geld umgewandelt wird wodurch der Mensch keine direkte Verbindung mehr zu Stundenlohn/Überstunden etc. hat. Diese Sichtweise nimmt sicherlich auf der einen Seite Druck raus- auf der anderen Seite wird dadurch auch Geld “”gespart”, die den Lehrenden bei konventioneller Entlohnung zukommen würde. Bzw gibt es im öffentlichen Dienst einen ähnlichen Ansatz (feste Besoldung), bei dem zwar die Entlohnung höher und die Rente sicherer ist. in dem es allerdings kaum Freiheit/Individualität in der Lehrplangestaltung sowohl auf inhaltlicher als auch auf methodischer Ebene gibt.
Eine gewisse idealistische Einstellung zum Waldorflehrerberuf und das Wissen, mit diesem Beruf und insbesondere dieser Pädagogik Gutes zu tun ist meiner Ansicht nach eine wichtige Voraussetzung.
Nach der Dreigliederung bedeutet dieses Konzept für die Wirtschaft im Sinne der Brüderlichkeit, dass alle alles teilen. Es steht also jedem Menschen erst einmal so viel Einkommen zu, dass er oder sie davon zur Arbeit befähigt wird. Das ist unabhängig von Kosumgewohnheiten und damit bei den meisten Menschen gleich viel. Zu berücksichtigen sind hierbei jedoch die familiären Verhältnisse der Person, denn das Einkommen muss ebenso die Familie ernähren können, sosnt ist der Mensch nicht zur Arbeit befähigt. Die Gleichheit als Mensch ist ja auch Grundlage des Rechtslebens der Dreigliederung. Jede Arbeit die für die Gemeinschaft/Gesellschaft einen relevanten Nutzen bietet, ist demnach gleich viel Wert und unterliegt den gleichen Rechten. Brauche ich für eine Arbeit z.B. zwingend einen sterilen Raum, so ist die Reinigung dieses Raumes ebenso bedeutungsvoll wie die eigentliche Arbeit hierin. Es folgt, dass beide arbeiten gleich zu entlohnen sind. Zudem ergibt sich aus einer gleichen Bezahlung kein Verdienstgefälle, das zu Machtverteilung führen könnte, da jede Arbeit und somit jede Stimme grundsätzlich gleich viel zählt. Betrachten wir Arbeit und Einkommen als getrennt voneinander, so ermöglicht dies erst ein wirtschaftlich und politisch autonomes Geistesleben und damit kulturelle Entfaltung.
Entscheidet sich ein Mensch für eine lange akademische Laufbahn, so ist er bei gleicher Bezahlung in der Rente benachteiligt, da er später mit der Einzahlung beginnt und ggf. Schulden zu begleichen hat (Bafög/Studienkredite). Die Rente müsste demnach ebenso von gleicher Höhe sein.