Wichtigste Erkenntnis für mich persönlich ist die Feststellung:
„Die Waldorfschule verfügt mit den „Kinderkonferenzen“ über eine grundlegende Möglichkeit, individuelle Pläne zu erstellen und systemisch umzusetzen. Entwicklung ist nicht planbar und Förderung ist Thema für alle an der Schule. Somit sollten wir uns sehr schnell davon verabschieden, in spezifischen Plänen für Einzelne irgendetwas festschreiben zu können, was Kinder oder Jugendliche in dem Maße hilft, sich einer Struktur gemäß zu entwickeln. Unsere Aufgabe kann nur sein, wahrzunehmen, Haltung zu entwickeln und zu begleiten.“
Der wissenschaftliche Diskurs darüber, inwieweit Förder- und Entwicklungspläne „sinnvoll“ sind, zeigt, dass es keine ein-eindeutigen Lösungspakete gibt.
Diesbezüglich empfinde ich die Übersicht/ Folien-Tabelle von Thomes, Anlicker und Litz als nicht aussagekräftig, wenn Anspruch/ Ergebnis in der Aussage schließt: „Behebung der Störung des Kindes“ bzw. „Hilfe für Kind/ Jugendlichen durch nachhaltige Unterrichtsförderung“. Mein Kritikpunkt: dies sind sehr verallgemeinerte Zielaussagen
> die Termini 1) „Störungen“: wie werden sie definiert?, sind sie langfristig (etwa bei Scheidung der Eltern) oder kurzweilig (Wachstumsschub, hormonelle Einflüsse, soziale Konflikte in Freundesgruppen) zu beurteilen? und 2) „nachhaltig“: welche Kriterien werden dafür angelegt?, wie gestalten sich diese aus?, welche Mittel und Maßnahmen gelten als „nachhaltig“? – im Einzel- / im Klassenfall?; es sagt zudem nichts über Qualitäten und Quantitäten aus.
Zudem bestätigt die Ansicht bzw. Einsicht von Klaus-Peter Freitag ( Film 3.9) – Menschenkunde bzw. Diagnostik als Fundament anzusehen und die Zusammenarbeit: gemeinsame Strategie-Entwicklungen, mittels vielfältiger Informationen im Vordergrund zu sehen.
Zitat: „Bedeutend erscheint es im Rahmen jeglicher Förderdiagnostik, dass sich der Diagnostiker seiner eigenen theoretischen Quellen, seiner Normen bzw. Bezüge sowie seiner Ziele und Möglichkeiten bewusst ist.“
Vielleicht sollte man hier den kooperativen Ansatz der Teamarbeit, der Konferenzarbeit, einschließen oder sogar fokussieren und seine Vorzüge benennen. Austausch mit Kollegen und Kolleginnen und besonderes geschulten Fachkräften, Kinderkonferenzen, Untersuchungen (2. + 4. Klasse), Entwicklungsgespräche, Beobachtungen – dies zeigt eine mögliche Bandbreite auf und damit auch die Bedeutung dieser wichtigen pädagogischen Arbeit – gemeinsam in dialogischer und handelnder Arbeit.
Ich finde hier wird nochmal gut dargestellt welche Möglichkeiten wir an der Waldorfschule haben so genannte Pläne zur Förderung eines Kindes bzw aller Kinder zu erarbeiten um die SuS in ihrer Entwicklung Unterstützen zu können. Es erfordert natürlich viel Zeit und Engagement.
Die Arbeit mit Entwicklungsplänen kann durchaus förderlich sein. Da Zeit und Kraft/Ausdauer jedoch begrenzt sind und jedes Kind individuell gefördert werden sollte, ist hierbei die Arbeit im Team sehr wichtig. Auch gerade deshalb, weil sich ein und dasselbe Kind bei verschiedenen Menschen, die mit ihm zu tun haben, anders verhält. Durch die gemeinsame Arbeit können hier auch Perspektivwechsel vollzogen werden, wodurch eine bessere Förderung erzielt werden kann.
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Wichtigste Erkenntnis für mich persönlich ist die Feststellung:
„Die Waldorfschule verfügt mit den „Kinderkonferenzen“ über eine grundlegende Möglichkeit, individuelle Pläne zu erstellen und systemisch umzusetzen. Entwicklung ist nicht planbar und Förderung ist Thema für alle an der Schule. Somit sollten wir uns sehr schnell davon verabschieden, in spezifischen Plänen für Einzelne irgendetwas festschreiben zu können, was Kinder oder Jugendliche in dem Maße hilft, sich einer Struktur gemäß zu entwickeln. Unsere Aufgabe kann nur sein, wahrzunehmen, Haltung zu entwickeln und zu begleiten.“
Der wissenschaftliche Diskurs darüber, inwieweit Förder- und Entwicklungspläne „sinnvoll“ sind, zeigt, dass es keine ein-eindeutigen Lösungspakete gibt.
Diesbezüglich empfinde ich die Übersicht/ Folien-Tabelle von Thomes, Anlicker und Litz als nicht aussagekräftig, wenn Anspruch/ Ergebnis in der Aussage schließt: „Behebung der Störung des Kindes“ bzw. „Hilfe für Kind/ Jugendlichen durch nachhaltige Unterrichtsförderung“. Mein Kritikpunkt: dies sind sehr verallgemeinerte Zielaussagen
> die Termini 1) „Störungen“: wie werden sie definiert?, sind sie langfristig (etwa bei Scheidung der Eltern) oder kurzweilig (Wachstumsschub, hormonelle Einflüsse, soziale Konflikte in Freundesgruppen) zu beurteilen? und 2) „nachhaltig“: welche Kriterien werden dafür angelegt?, wie gestalten sich diese aus?, welche Mittel und Maßnahmen gelten als „nachhaltig“? – im Einzel- / im Klassenfall?; es sagt zudem nichts über Qualitäten und Quantitäten aus.
Zudem bestätigt die Ansicht bzw. Einsicht von Klaus-Peter Freitag ( Film 3.9) – Menschenkunde bzw. Diagnostik als Fundament anzusehen und die Zusammenarbeit: gemeinsame Strategie-Entwicklungen, mittels vielfältiger Informationen im Vordergrund zu sehen.
Zitat: „Bedeutend erscheint es im Rahmen jeglicher Förderdiagnostik, dass sich der Diagnostiker seiner eigenen theoretischen Quellen, seiner Normen bzw. Bezüge sowie seiner Ziele und Möglichkeiten bewusst ist.“
Vielleicht sollte man hier den kooperativen Ansatz der Teamarbeit, der Konferenzarbeit, einschließen oder sogar fokussieren und seine Vorzüge benennen. Austausch mit Kollegen und Kolleginnen und besonderes geschulten Fachkräften, Kinderkonferenzen, Untersuchungen (2. + 4. Klasse), Entwicklungsgespräche, Beobachtungen – dies zeigt eine mögliche Bandbreite auf und damit auch die Bedeutung dieser wichtigen pädagogischen Arbeit – gemeinsam in dialogischer und handelnder Arbeit.
Ich finde hier wird nochmal gut dargestellt welche Möglichkeiten wir an der Waldorfschule haben so genannte Pläne zur Förderung eines Kindes bzw aller Kinder zu erarbeiten um die SuS in ihrer Entwicklung Unterstützen zu können. Es erfordert natürlich viel Zeit und Engagement.
Die Arbeit mit Entwicklungsplänen kann durchaus förderlich sein. Da Zeit und Kraft/Ausdauer jedoch begrenzt sind und jedes Kind individuell gefördert werden sollte, ist hierbei die Arbeit im Team sehr wichtig. Auch gerade deshalb, weil sich ein und dasselbe Kind bei verschiedenen Menschen, die mit ihm zu tun haben, anders verhält. Durch die gemeinsame Arbeit können hier auch Perspektivwechsel vollzogen werden, wodurch eine bessere Förderung erzielt werden kann.