Ein gesunder junger Mensch, ein Absolvent der Schule ist eine Person die ein sehr gut entwickeltes Selbstwertgefühl hat, ist stark, weil sie eigene Stärken kennt und sie gut benutzen kann. Sie kennt ihre Schwächen, kann sie umgehen und sie akzeptieren. Sie kennt und versteht sich selbst, ihre Individualität, Einmaligkeit und Einzigartigkeit. Sie weiß, was sie im Leben will, was für sie gut ist und in welche Richtung sie sich weiter entwickeln soll. Ihr Trumpf sind körperliches und psychisches Wohlbefinden, Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit. Diese Person hat eine Schule absolviert in der die Pädagogen, in ihrer Weisheit das Prinzip geleitet hatten: » ›Ein jeglicher muß seinen Helden wählen, dem er die Wege zum Olymp hinauf sich nacharbeitet,‹ gilt nicht mehr für uns. Wir lassen uns keine Ideale aufdrängen; wir sind überzeugt, daß in jedem von uns etwas lebt, das edel ist und wert, zur Entwicklung zu kommen, wenn wir nur tief genug, bis in den Grund unseres Wesens, hinabzusteigen vermögen. Wir glauben nicht mehr daran, daß es einen Normalmenschen gibt, zu dem alle hinstreben sollen. Unsere Anschauung von der Vollkommenheit des Ganzen ist die, daß es auf der besonderen Vollkommenheit jedes einzelnen Individuums beruht. Nicht das, was jeder andere auch kann, wollen wir hervorbringen, sondern, was nach der Eigentümlichkeit unseres Wesens nur uns möglich ist, soll als unser Scherflein der Weltentwicklung einverleibt werden.
« Rudolf Steiner, »Die Philosophie der Freiheit«
Das größte Geschenk, das man als Mensch bekommen kann, ist, wenn man so anerkannt wird wie man ist. Und dieses Geschenk kann ein guter Pädagoge „seinen“ Kindern machen.
„Norm“ beinhaltet das Wort „Norm“ , und hier beginnt die Frage danach, was denn als Normal angesehen wird. Normal sollte im Grunde nicht bedeuten, eine Erfüllung von Erwartungen vollbringen zu können und zu müssen.
Es ist so wichtig, individuelle Entwicklungen als „Norm“ anzuerkennen und wertzuschätzen. Denn – Entwicklungen auf allen Ebenen dürfen in individuellen Etappen gegangen werden. „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“ und es ist auch nicht besser oder schlechter, wenn es schneller oder langsamer wächst. Dies sollte der Pädagoge immer berücksichtigen, wenn es das Kind betrachtet.
Über die Jahre meiner persönlichen Entwicklung habe ich immer wieder erfahren, dass Theorie und Praxis sich nie kreuzen. Die gesamten wissenschaftlichen Texte und Arbeiten, die ich mir angeeignet habe, haben leider nicht die Realität dargestellt. Sie bleiben nur eine Utopie. In meiner eigenen wissenschaftlichen Diplomarbeit habe ich Frauen, mit und ohne Migrationshintergrund und einer Behinderung interviewt. Keine dieser Frauen haben von einer Toleranz und geschweigeden von einer Akzeptanz gesprochen. Sie sind von und in der Gesellschaft die am meisten ausgegrenzten. Basierend auf diesen Erfahrungen frage ich mich immer wieder: „Was müsste getan werden, um eine Gesellschaft (vorallem die Individuen in dieser Gesellschaft) zu Toleranz und Akzeptanz zu „entwickeln“? Wo entsteht in der Entwicklung die Aussonderung?“
Natürlich müssen wissenschaftliche Untersuchungen und Veröffentlichungen vorhanden sein, aber sie sollten politisch in die Entscheidungen miteinfließen. Das Schulwesen muss sich verändern und anpassen. Wir sind keine homogene Gesellschaft, sonder wir sind hetrogen. Eine weitere Frage, die sich mir stellt: „ Wie würden wir damit umgehen, wenn wir in unserer Klasse Eltern mit Behinderungen haben? (Behinderung nicht nur körperlich!)“ Wie weit wären wir in unserer eigenen Entwicklung, diese neue Herausforderung anzugehen und zu bewätigen????
Es bedarf toleranter und selbstbewusster Pädagogen, um eine gute Entwicklung der Schüler*innen zu gewährleisten. Das bedeutet
• Freiraum zu lassen für eigene Erfahrungen (der Schüler und der eigenen Person)
• Akzeptanz von Meinungsäußerungen sowie Kritikfähigkeit
• Geduld für entspannte Vorgehensweisen und Alternativen
• Konfliktlösungen vor Implementation in einem erfahrenen Team austauschen
• Reflexion und Umsetzung der eigenen Bedürfnisse im Team der Klasse – only a content teacher, is a good teacher
• Die eigene Weiterentwicklung mit der Klasse koordinieren
• Regelmäßige Evaluation mit der Klasse
Eine Grundeinstellung von Verständnis ist notwendig sowie ein Grundbedürfnis der ständigen Erweiterung der eigenen Kenntnisse um ein Fachwissen zu erlangen.
Fachwissen über „Entwicklung“ wird benötigt, wenn es darum geht, sich im diagnostischen Prozess zu orientieren, Ziele zu setzen, beschreibend tätig zu sein, einen Abgleich zwischen allgemeiner und besonderer Entwicklung herzustellen und Situationen/Handlungen zu überprüfen. Ohne dieses Wissen können weder Fragen noch Hypothesen gestellt oder beantwortet werden, wenn es darum geht, besondere Begabungen oder etwaige Benachteiligungen oder Barrieren in einer Lebens- oder Lernsituation zu erkennen, bzw. Ausgangslagen zu erstellen oder personalisierten Unterricht in Abstimmung zum Unterrichtsinhalt zu planen und Lernumgebungen zu gestalten. (Lanwer, 2006, S. 36)
Bei unterschiedlichen Entwicklungen müssen unterschiedliche Diagnosen dies berücksichtigen. Und wenn jeder Mensch sich selbst gehört, dann kann man eine erstellte Diagnose von Menschen über einen Menschen akzeptieren, aber man müsste nicht müssen, denn das ist wiederum ein Widerspruch in sich selbst. Ein Widerspruch der Freiheit des Menschen und dessen Entwicklung.
Der Begriff der Normalität in der Soziologie, Pädagogik oder der Psychologie zu verwenden ist abzulehnen.
Normalität ist einem ständigen Wandel ausgesetzt. Verhaltensweisen, die erst geächtet waren, sind heute gesellschaftlich anerkannt. Wer legt diese Normen fest? Welche Autorität gibt es? Wie sieht der Prozess der Normierung aus? Wann ist etwas Normal und wann nicht mehr? Einen Begriff zu verwenden, der zeitlich und ethisch so instabil ist, ist einfach abzulehnen.
Natürlich gibt es Entwicklungen beim Kind, die bei vielen ähnlich zu beobachten sind. Doch auch hier können Zeitpunkt und Merkmal sich stark unterscheiden. Der individuelle Blick ist nötig, und auch wenn manches einem Bekannt erscheint, so ist das nicht normal, sondern verläuft einfach ähnlich.
Bezugnehmen auf Jochen Rotschadls Kommentar:
Ich stimme dem voll und ganz zu, was ist schon normal und wer bestimmt das? Das habe ich mich schon oft gefragt. Ist normal das selbe wie neutral? Darf man in keinem Aspekt der Persönlichkeit oder des Aussehen irgendwie besonders auffallen, um normal zu sein? Das einzige, was normal sein sollte ist, dass der Mensch bestrebt ist, sich weiterzuentwickeln und dass wir uns gegenseitig in dieser Entwicklung unterstützen. Besonders, wenn man einen pädagogischen Beruf wählt, sollte eine der Grundüberzeugungen sein, jedes Kind zu stützen, zu begleiten und zu fördern. Keinesfalls etwas zu versuchen daraus zu machen, was es nicht ist und nicht sein soll, aus der Überzeugung, es darf nicht auffallen. Sind es nicht gerade diese Besonderheiten, die unsere Gesellschaft so lebendig machen?
Wieder geht es darum, erst einmal Akzeptanz walten zu lassen. Es ist zwar nicht unbedingt falsch, wenn wir einen neuen Menschen treffen, und bereits Vorstellungen davon haben, wie dieser vielleicht denkt/handelt/reagiert, aber diese Vorstellungen dürfen nicht unsere Erwartungen an diesen Menschen sein. Das bedeutet in diesem Zusammenhang insbesondere: Unsere Vorstellungen werden entweder erfüllt oder eben nicht. Aber welcher der beiden Fälle eintritt sollte eigentlich keinen direkten Einfluß auf unser weiteres Handeln bezüglich dieser Person haben. Übrigens werden unsere Vorstellungen im Regelfall sowieso nie genau erfüllt werden, sofern wir keine Wahrsager sind.
“Kein Mensch ist perfekt und zum Glück ist das so. Stellt Euch vor, wir wären genormt.
Es ist doch die Vielfalt, die einzigartig macht, die aus Zellen Individuen formt.”
(Schandmaul)
Auch wenn dieses Zitat aus einer vielleicht nicht so renommierten Quelle stammt, gefällt es mir in diesem Zusammenhang sehr gut, denn es zeigt – unter anderem – zwei wichtige Dinge auf:
1.: Jemanden zu versuchen, in eine Norm zu zwingen, ist schlicht unnatürlich und steht damit der Entwicklung der Menschheit als Ganzem eher im Weg. Nicht Individuen sollten sich der Allgemeinheit anpassen, sondern die Allgemeinheit wird aus Individuen gebildet, und
2.: zusehen zu können, welche Vielfalt Menschen annehmen können, wenn man sie nur läßt, ist einfach nur schön.
Die Pädagogen sind wichtige Menschen im Leben und auch in der Entwicklung des werdenden Menschen. Kinder kommen als Engel zur Welt. Der Waldorflehrer geht davon aus, dass das Kind belehrt auf die Erde kommt und er es nicht zu belehren braucht, sondern er versucht, die schlummernden Fähigkeiten des Kindes zu erwecken. Dieser Aufgabe muss der Lehrer treu sein, denn es ermöglicht die körperliche, seelische und geistige Entwicklung des werdenden Menschen.
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Ein gesunder junger Mensch, ein Absolvent der Schule ist eine Person die ein sehr gut entwickeltes Selbstwertgefühl hat, ist stark, weil sie eigene Stärken kennt und sie gut benutzen kann. Sie kennt ihre Schwächen, kann sie umgehen und sie akzeptieren. Sie kennt und versteht sich selbst, ihre Individualität, Einmaligkeit und Einzigartigkeit. Sie weiß, was sie im Leben will, was für sie gut ist und in welche Richtung sie sich weiter entwickeln soll. Ihr Trumpf sind körperliches und psychisches Wohlbefinden, Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit. Diese Person hat eine Schule absolviert in der die Pädagogen, in ihrer Weisheit das Prinzip geleitet hatten: » ›Ein jeglicher muß seinen Helden wählen, dem er die Wege zum Olymp hinauf sich nacharbeitet,‹ gilt nicht mehr für uns. Wir lassen uns keine Ideale aufdrängen; wir sind überzeugt, daß in jedem von uns etwas lebt, das edel ist und wert, zur Entwicklung zu kommen, wenn wir nur tief genug, bis in den Grund unseres Wesens, hinabzusteigen vermögen. Wir glauben nicht mehr daran, daß es einen Normalmenschen gibt, zu dem alle hinstreben sollen. Unsere Anschauung von der Vollkommenheit des Ganzen ist die, daß es auf der besonderen Vollkommenheit jedes einzelnen Individuums beruht. Nicht das, was jeder andere auch kann, wollen wir hervorbringen, sondern, was nach der Eigentümlichkeit unseres Wesens nur uns möglich ist, soll als unser Scherflein der Weltentwicklung einverleibt werden.
« Rudolf Steiner, »Die Philosophie der Freiheit«
Das größte Geschenk, das man als Mensch bekommen kann, ist, wenn man so anerkannt wird wie man ist. Und dieses Geschenk kann ein guter Pädagoge „seinen“ Kindern machen.
„Norm“ beinhaltet das Wort „Norm“ , und hier beginnt die Frage danach, was denn als Normal angesehen wird. Normal sollte im Grunde nicht bedeuten, eine Erfüllung von Erwartungen vollbringen zu können und zu müssen.
Es ist so wichtig, individuelle Entwicklungen als „Norm“ anzuerkennen und wertzuschätzen. Denn – Entwicklungen auf allen Ebenen dürfen in individuellen Etappen gegangen werden. „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“ und es ist auch nicht besser oder schlechter, wenn es schneller oder langsamer wächst. Dies sollte der Pädagoge immer berücksichtigen, wenn es das Kind betrachtet.
Über die Jahre meiner persönlichen Entwicklung habe ich immer wieder erfahren, dass Theorie und Praxis sich nie kreuzen. Die gesamten wissenschaftlichen Texte und Arbeiten, die ich mir angeeignet habe, haben leider nicht die Realität dargestellt. Sie bleiben nur eine Utopie. In meiner eigenen wissenschaftlichen Diplomarbeit habe ich Frauen, mit und ohne Migrationshintergrund und einer Behinderung interviewt. Keine dieser Frauen haben von einer Toleranz und geschweigeden von einer Akzeptanz gesprochen. Sie sind von und in der Gesellschaft die am meisten ausgegrenzten. Basierend auf diesen Erfahrungen frage ich mich immer wieder: „Was müsste getan werden, um eine Gesellschaft (vorallem die Individuen in dieser Gesellschaft) zu Toleranz und Akzeptanz zu „entwickeln“? Wo entsteht in der Entwicklung die Aussonderung?“
Natürlich müssen wissenschaftliche Untersuchungen und Veröffentlichungen vorhanden sein, aber sie sollten politisch in die Entscheidungen miteinfließen. Das Schulwesen muss sich verändern und anpassen. Wir sind keine homogene Gesellschaft, sonder wir sind hetrogen. Eine weitere Frage, die sich mir stellt: „ Wie würden wir damit umgehen, wenn wir in unserer Klasse Eltern mit Behinderungen haben? (Behinderung nicht nur körperlich!)“ Wie weit wären wir in unserer eigenen Entwicklung, diese neue Herausforderung anzugehen und zu bewätigen????
Es bedarf toleranter und selbstbewusster Pädagogen, um eine gute Entwicklung der Schüler*innen zu gewährleisten. Das bedeutet
• Freiraum zu lassen für eigene Erfahrungen (der Schüler und der eigenen Person)
• Akzeptanz von Meinungsäußerungen sowie Kritikfähigkeit
• Geduld für entspannte Vorgehensweisen und Alternativen
• Konfliktlösungen vor Implementation in einem erfahrenen Team austauschen
• Reflexion und Umsetzung der eigenen Bedürfnisse im Team der Klasse – only a content teacher, is a good teacher
• Die eigene Weiterentwicklung mit der Klasse koordinieren
• Regelmäßige Evaluation mit der Klasse
Eine Grundeinstellung von Verständnis ist notwendig sowie ein Grundbedürfnis der ständigen Erweiterung der eigenen Kenntnisse um ein Fachwissen zu erlangen.
Fachwissen über „Entwicklung“ wird benötigt, wenn es darum geht, sich im diagnostischen Prozess zu orientieren, Ziele zu setzen, beschreibend tätig zu sein, einen Abgleich zwischen allgemeiner und besonderer Entwicklung herzustellen und Situationen/Handlungen zu überprüfen. Ohne dieses Wissen können weder Fragen noch Hypothesen gestellt oder beantwortet werden, wenn es darum geht, besondere Begabungen oder etwaige Benachteiligungen oder Barrieren in einer Lebens- oder Lernsituation zu erkennen, bzw. Ausgangslagen zu erstellen oder personalisierten Unterricht in Abstimmung zum Unterrichtsinhalt zu planen und Lernumgebungen zu gestalten. (Lanwer, 2006, S. 36)
Bei unterschiedlichen Entwicklungen müssen unterschiedliche Diagnosen dies berücksichtigen. Und wenn jeder Mensch sich selbst gehört, dann kann man eine erstellte Diagnose von Menschen über einen Menschen akzeptieren, aber man müsste nicht müssen, denn das ist wiederum ein Widerspruch in sich selbst. Ein Widerspruch der Freiheit des Menschen und dessen Entwicklung.
Der Begriff der Normalität in der Soziologie, Pädagogik oder der Psychologie zu verwenden ist abzulehnen.
Normalität ist einem ständigen Wandel ausgesetzt. Verhaltensweisen, die erst geächtet waren, sind heute gesellschaftlich anerkannt. Wer legt diese Normen fest? Welche Autorität gibt es? Wie sieht der Prozess der Normierung aus? Wann ist etwas Normal und wann nicht mehr? Einen Begriff zu verwenden, der zeitlich und ethisch so instabil ist, ist einfach abzulehnen.
Natürlich gibt es Entwicklungen beim Kind, die bei vielen ähnlich zu beobachten sind. Doch auch hier können Zeitpunkt und Merkmal sich stark unterscheiden. Der individuelle Blick ist nötig, und auch wenn manches einem Bekannt erscheint, so ist das nicht normal, sondern verläuft einfach ähnlich.
Bezugnehmen auf Jochen Rotschadls Kommentar:
Ich stimme dem voll und ganz zu, was ist schon normal und wer bestimmt das? Das habe ich mich schon oft gefragt. Ist normal das selbe wie neutral? Darf man in keinem Aspekt der Persönlichkeit oder des Aussehen irgendwie besonders auffallen, um normal zu sein? Das einzige, was normal sein sollte ist, dass der Mensch bestrebt ist, sich weiterzuentwickeln und dass wir uns gegenseitig in dieser Entwicklung unterstützen. Besonders, wenn man einen pädagogischen Beruf wählt, sollte eine der Grundüberzeugungen sein, jedes Kind zu stützen, zu begleiten und zu fördern. Keinesfalls etwas zu versuchen daraus zu machen, was es nicht ist und nicht sein soll, aus der Überzeugung, es darf nicht auffallen. Sind es nicht gerade diese Besonderheiten, die unsere Gesellschaft so lebendig machen?
Wieder geht es darum, erst einmal Akzeptanz walten zu lassen. Es ist zwar nicht unbedingt falsch, wenn wir einen neuen Menschen treffen, und bereits Vorstellungen davon haben, wie dieser vielleicht denkt/handelt/reagiert, aber diese Vorstellungen dürfen nicht unsere Erwartungen an diesen Menschen sein. Das bedeutet in diesem Zusammenhang insbesondere: Unsere Vorstellungen werden entweder erfüllt oder eben nicht. Aber welcher der beiden Fälle eintritt sollte eigentlich keinen direkten Einfluß auf unser weiteres Handeln bezüglich dieser Person haben. Übrigens werden unsere Vorstellungen im Regelfall sowieso nie genau erfüllt werden, sofern wir keine Wahrsager sind.
“Kein Mensch ist perfekt und zum Glück ist das so. Stellt Euch vor, wir wären genormt.
Es ist doch die Vielfalt, die einzigartig macht, die aus Zellen Individuen formt.”
(Schandmaul)
Auch wenn dieses Zitat aus einer vielleicht nicht so renommierten Quelle stammt, gefällt es mir in diesem Zusammenhang sehr gut, denn es zeigt – unter anderem – zwei wichtige Dinge auf:
1.: Jemanden zu versuchen, in eine Norm zu zwingen, ist schlicht unnatürlich und steht damit der Entwicklung der Menschheit als Ganzem eher im Weg. Nicht Individuen sollten sich der Allgemeinheit anpassen, sondern die Allgemeinheit wird aus Individuen gebildet, und
2.: zusehen zu können, welche Vielfalt Menschen annehmen können, wenn man sie nur läßt, ist einfach nur schön.
Die Pädagogen sind wichtige Menschen im Leben und auch in der Entwicklung des werdenden Menschen. Kinder kommen als Engel zur Welt. Der Waldorflehrer geht davon aus, dass das Kind belehrt auf die Erde kommt und er es nicht zu belehren braucht, sondern er versucht, die schlummernden Fähigkeiten des Kindes zu erwecken. Dieser Aufgabe muss der Lehrer treu sein, denn es ermöglicht die körperliche, seelische und geistige Entwicklung des werdenden Menschen.