Schon oder gerade während meiner Zeit als Ausbilder im Großhandel ist mir bewusst geworden, wie wichtig ein guter Lehrer und seine Vorgehensweise bei der Vermittlung des “Lernens” ist.
Bei der Betreuung der Auszubildenden ist mir sehr stark aufgefallen, wie viele junge Menschen in einem Beruf arbeiten der nicht ihren Interessen oder Fähigkeiten entspricht.
Der Grund hierfür lag scheinbar oft darin, dass in Schulen eben nicht individuell auf die Kinder eingegangen worden ist und sie das vereinheitlichte Schulsystem einfach nur durchlaufen haben.Die frühzeitige Zuordnung in eine weiterführende Schule ab der 5. Klasse tat Ihr übriges und machte es vielen Kindern auf Ihrem Entwicklungsweg nur unnötig schwer.
Auch die Ausbildungszeit, der Besuch der Berufsschule und die „Ausbildung“in vielen Ausbildungsbetrieben war sehr oft weit entfernt von einer fundierten pädagogisch wertvollen Ausbildung.
Während meines Praktikums ist mir bewusst geworden, wie stark sich der Unterricht an den individuellen Fähigkeiten des Kindes orientiert sollte, dass Ganzheitlichkeit eine zentrale Rolle spielt und wie wichtig dies für die Folgejahre ist,
Was mich in der Vergangenheit als Schüler immer wieder negativ geprägt hat und mir oft den Spaß am Lernen genommen hat, war die Tatsache, dass all das Wissen in meiner Schulzeit quasi auf meine „Lern“-Oberfläche gepackt wurde und nie greifbar und langfristig anwendbar gelehrt oder vermittelt wurde.
Wenn man sich bewusst macht wie lange eine Schule besucht wird, wie viele Themen nur „ober flächig“ behandelt werden und wie wenig Wissen wirklich bleibt, ist das wirklich erschreckend.
Daher hat mich der den Ansatz aus dem „Tun“ heraus Dinge gemeinsam mit den Kindern zu erarbeiten, so dass Sie eben aus dem wirklichen Verstehen anwendbar sind, voll überzeugt.
Auch die gezielte Förderung oder Unterstützung der einzelnen Kinder ist für mich nur logisch. Daher hat die Anpassung des Unterrichts an die jeweiligen Entwicklungsstufen für mich das Gesamtbild einer wertvollen schulischen Bildung abgerundet.
Das Thema Klassengemeinschaft wird sehr stark fokussiert, was dem Kind die Möglichkeit eröffnet Sozialkompetenz und seine Persönlichkeit mit all seinen Stärken und Schwächen frei zu entwickeln.
Das Bewusstsein, dass mit viel Freiheit in der Unterrichtsgestaltung auch eine hohe Verantwortung als Lehrerpersönlichkeit einhergeht, lässt meinen Respekt für die kommenden Aufgaben nur noch wachsen.
Als Lehrer trage ich eine große Verantwortung für die Kinder und lege den Grundstein für ihre persönliche Entwicklung.
Ein wahrlich herausfordernder Ansatz. Dieser rückt nochmal in den Fokus, wie sehr man als Lehrer an sich selbst arbeiten muss. Sich selbst zurückzunehmen; nicht zeigen können/müssen wie toll, motivierend und didaktisch brillant man seinen Unterricht abhalten kann – das erfordert echte Ausgeglichenheit und Gelassenheit. Sich selbst nichts beweisen zu müssen und die Kinder der Mittelpunkt sein lassen – welch wunderbarer Gedanke.
Ich kann mich da nur anschließen. Die Kinder so sein lassen wie sie sind und nur begleitend zu wirken, finde ich einen sehr schoenen Ansatz. Vor allem was am Ende gesagt wurde über die Begeisterungsfähigkeit, bewegt mich sehr. Das ist die Basis für frohes Lernen, Ausprobieren und das Erforschen. Eigene Erfahrungen sammeln und so zu lernen, bleibt mit Sicherheit mehr im Kind verankert als bloße Vorgaben, die gemacht werden. Alles was mit Emotion, und dazu zählt Begeisterung, geschieht, wird im Langzeitgedächtnis gespeichert und geht nicht einfach wieder verloren. Ich finde das spannend.
Das habe ich mir schon vorgenommen. Aufmerksam zu verfolgen, welche Potentiale in den Kindern stecken (auf stets individuelle Weise) ist im Grunde der einzige Weg, ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in ihre eigene Person zu stärken. Die Kinder sollen den Mut finden, Dinge immer wieder zu probieren. Auf ihre ganz eigene Weise.
Folge ich dieser pädagogischen Leitlinie, muss ich als Lehrerin dafür auch “Spielräume” geben. In der frühkindlichen Entwicklung ist dieser Terminus noch ganz wörtlich gemeint, wie Frau Strub sehr schön schildert; denn das Spielen ist vor allem für die Kleinsten DIE Lernform. Meiner Meinung nach hört das auch nie wirklich auf.
Indem wir als Pädagogen also Umgebungen schaffen, die
a) die Kinder zum Handeln und Ausprobieren ermutigen (animierende Umgebung)
b) ihnen Sicherheit vermitteln (mit klaren Grenzen und Strukturen)
c) ihnen gleichzeitig aber auch Freiräume lassen, die Dinge in ihrem Tempo und auf ihre Weise zu tun (ohne eine normative richtige Lösung)
können wir Raum geben für die individuellen Entwicklungswege und diese wohlwollen begleiten und anerkennen. Denn jeder Mensch entwickelt sich/Man kann sich nicht nicht-entwickeln, wie es in einem der Filme gesagt wurde.
Diesem Grundsatz jeden Tag gerecht zu werden, sehe ich als eine große Herausforderung. Wie Frau Strub so schön sagte: Wir stellen uns in den Dienst der Kinder und müssen stets aufmerksam verfolgen, was diese brauchen. Das könnte in Konflikt geraten mit dem, was ich mir als Lehrerin vorgenommen habe, ihnen beizubringen. Denn mein Ziel ist es natürlich , den Kindern etwas beizubringen/Wissen zu vermitteln, immer mit dem Anspruch, dass sie beim Lernen Spaß haben und ich ihr Interesse und ihre Begeisterung wecken möchte.
Dazu sollte ich als Lehrerin in der Lage sein (mich geistig und methodisch flexibel zeigen) , mit meinen Schülern in eine Art Dialog zu treten und wissen, wie ich sie thematisch “abhole” und wo ich mit meinen geplanten Lehrinhalten “andocken” kann. Dabei stellt sich die wichtige Frage, wie mir das bei stark heterogenen Klassen gelingen kann. Das sehe ich tatsächlich als eine der größten Herausforderungen des Lehrerberufs.
Alle Kinder bis zum 7. Jahr sollen spielen dürfen. Ich habe oft gehört, dass Kinder mit dem Schuleintritt in Grundschulen, schon zumindest Ihren Namen schreiben können sollten.
Kinder sollen im Kindergarten spielen, basteln, toben und erste soziale Kontakte knüpfen, ohne das ein Erzieher oder Eltern dies beeinflussen und lenken, wie die Gemeinschaft es gerne will.
Kinder die frei lernen dürfen, sind in Zukunft auch offener und neugierig auf das Leben.
Deshalb ist es wichtig, dass Kinder in der ersten Klasse, aber auch noch in der zweiten Klasse, die Sachen spielerisch und mit Bildern lernen dürfen.
In jedem Kind steckt ein Talent. Bei einem zeigt sich es früher beim anderen dauert es länger. Wichtig ist es, Geduld zu haben und es zu erkennen, sobald es zum Vorschein kommt und dann dies zu fördern aber nicht zu erdrücken. Dies sehe ich als Herausforderung, der ich gerne gegenüberstehen werde.
Kinder und Heranwachsende in ihrer entwickelnden, schulischen Lebensphase zu begleiten, sie in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen, erfordert ein gewisses Selbstverständnis. Die Prämisse eines „liebevollen Lernbegleiters“ und ihre selbstauferlegte Profession erfordert einen ganzheitlichen Wertekanon. Es werden „Denkwerkzeuge“ notwendig, die theoretisches Wissen, fachliches Können, soziale Kompetenzen wie psychologisch fundierte Kompetenzen bestmöglich verbinden. Das wichtigste scheint mir aber, die Erkenntnis, dass Kinder entwickelnde, Individuelle Wesen sind. Sie demnach zu stärken, zu fördern, zu begleiten, mit Eigen-Kräften, Kompetenzen – und somit ein „Denken und Lernen ohne Korsett“ zu ermöglichen – mit Empathie und einem sich selbst entwickelnden Selbstverständnis, auch im Sinne Rudolf Steiners. Das scheint mir eine wunderbare, lebenslange Aufgabe (und Erfahrung) an sich selbst zu sein.
Geprägt natürlich von eigenen Erfahrungen, sowohl durch die eigene Kindheit, eigene Familie und meinem Beruf, in dem ich immer mit sehr vielen und sehr unterschiedlichen Menschen auseinander zu setzen hatte, durfte ich erfahren, dass das Aneignung von Wissen, mühseligen Lernprozessen, das erlernen von handwerklichem Können, mehr oder weniger immer mit Überwindung und Schwierigkeiten verbunden ist. Ein Beispiel, welches exemplarisch auch für andere Lernprozesse stehen kann: Lernt man Klavier zu spielen, bedarf es einer Technik um das Instrument zu beherrschen und virtuos, kreativ und sich selbst und anderen zur Freude mit Selbigen umgehen zu können. Ein langer, mehr oder minder zum Teil anstrengender, auch zu weilen abschreckender Weg. Daher sollte, meiner Meinung nach nicht das Ziel im Blickpunkt stehen! Sondern durch und mit uns spielerisch mit Neugier, Kreativität und Spaß der Weg zum ausprobieren, entdecken, erforschen begleitet werden. Wichtig dabei ist immer im Austausch zu bleiben, sei es um sich oder den Lernenden zu bestätigen, sich selbst oder den anderen durch andere Ansichten zu hinterfragen oder eigene Gedankenstrukturen zu durchbrechen, Denkanstöße zu geben. Das mit Respekt und Liebe zur Sache. Wir sind der Rahmen, der einen kreativen, kommunikativen und freien Lernraum schafft.
Ist es nicht ein Geschenk, mit Menschen arbeiten zu dürfen? Man steht im ständigen Austausch, wird gefordert – Augen und Herz offen zu halten, zu beobachten, wo dieser Mensch, mit dem man gerade arbeitet, gerade steht und welche Art von Unterstützung er gerade braucht. Unterrichten bedeutet nicht, möglichst schnell eine Fülle an Können und Wissen “einzutrichtern”. Habe ich jemanden vor mir, dem ich etwas “beibringen soll”, so muss ich beobachen, was diesen Menschen denn gerade ausmacht und was er jetzt gerade braucht um mutig durchs Leben gehen zu können und damit erst bereit wird etwas zu lernen. Es kommt nicht darauf an, etwas zu lernen – es kommt darauf an, etwas lernen zu wollen.
Dazu müssen wir als Lehrer lernen zuzuhören, auf Zeichen achten, die der Schüler aussendet und diese wertschätzen. Wir müssen uns selbst hinterfragen, suchen, wo wir Antworten finden um viele Wege gemeinsam beschreiten zu können. Man gibt dabei immer auch etwas von sich selbst an diesen Menschen weiter, und das was man weitergibt, sollte für diesen Menschen auch etwas besonderes sein können. Deshalb übernimmt man hier auch immer ein Stück weit Verantwortung für das Seelenleben des Schülers, den man da auf seinem Lebensweg ein Stück weit begleiten darf.
Eine Begeisterung in einem Kind für etwas, ohne einen Druck auszuüben, zu entwickeln, wie z.B. für ein Spiel oder einem Fach, ist bereits der Anfang eines freiwilligen und fröhlichen Lernen, Erforschens oder Ausprobierens. Die Herausforderung für uns Pädagogen sehe ich nicht in dem Beibringen des Stoffes an sich, sondern in der Vermittlung der Begeisterung für diesen zu schaffen. Dabei ist es von großer Bedeutung auf die einzelnen Persönlichkeiten einzugehen und denen den Raum dafür zu geben, sich frei zu entfalten, so wie sie sind.
Für den Beruf des Lehrers, der Lehrerin entscheidet man sich bewusst. Ob in frühen oder späteren Jahren des Lebens, den Wunsch eine menschliche Nähe zu anderen Mitmenschen aufzubauen und diese mit Wissen zu füllen, ist eine Berufung und ich würde auch sagen eine Begeisterung. Man begegnet anderen Menschen, welche ebenfalls diese Begeisterung empfinden und das Lehren und Lernen tagtäglich praktizieren und leben.
Nach anfänglichen behutsamen Berührungspunkten kann man mit wachsendem Vertrauen und Kenntnis der Charaktere Einzelner, eine gemeinsame Basis schaffen und sich gemeinsam weiter entwickeln. Die Neugier auf die nächste Stunde und die neuen Themen motivieren: wie gestalte ich diese Phase? Wie leite ich den Übergang und verbinde letztendlich die verschiedenen Punkte zu einer Einheit mit vielen einzelnen Teilen?
Eine fundierte Vorbereitung, auch gemeinsam mit den Schülern, gibt Sicherheit und Freiraum für Unerwartetes. Gerade in der Fremdsprachenerziehung sind Rythmen, Gesang und Reime gefragt und dazu gehören auch abwechselnde Spiele. Jeder darf mit – und vormachen, je nach Gusto. Das bringt Entfaltung, Vielfalt und Freiraum für individuelle Interpretationen. Viele Individuen ergeben ein Ganzes.
Das So-Sein-dürfen bedingt natürlich immer von der entsprechenden Lehrperson notwendigerweise ein So-Sein-lassen. Wir müssen das Kind zuerst so akzeptieren wie es ist, uns klar machen: “Das ist schon OK so. Das ist eigentlich gut genug wie es jetzt, in genau diesem Zustand ist.”
Das wiederum scheint geradezu im Widerspruch zu stehen zu dem Wunsch, daß das Kind Fortschritte macht, sich also verbessert. Wieso sollte ich mir eine Verbesserung von etwas wünschen, was bereits in Ordnung ist?
Natürlich ist das nur auf den ersten Blick so: Alles, egal wie gut es bereits ist, kann noch verbessert werden. Es gibt also gar keinen wirklichen Widerspruch. Aber wenn wir das Kind so akzeptieren, wie es ist, geben wir ihm damit die Möglichkeit und die Sicherheit, einen eigenen Verbesserungsversuch zu unternehmen. Man muß dem Kind beim Schreiben nicht unbedingt die Hand führen. Vielleicht will es nur daß man ihm die Hand hält. Und schon ist es in der Lage, das auch selbst zu tun.
Es ist unfaßbar wie oft uns Kinder überraschen werden mit Fortschritten, die aus ihnen selbst hervor kommen. Wenn man das einmal erlebt hat, dann kann man garnicht anders, als neugierig zu bleiben, womit sie uns als nächstes überraschen.
Und schließlich ist es doch genau das, was wir erreichen wollen: Selbsterziehung.
Diesen Ansatz finden wir beide sehr erstrebenswert. Es ist wichtig, dass Kinder eigene Erfahrungen machen dürfen, um daraus lernen zu können. Wenn man Kinder immer nur vor vollendete Tatsachen stellt, bremst man damit schnell ihren neugierigen Blick auf die Welt. Stattdessen sollte es darum gehen, den Forschergeist zu bekräftigen, damit die Kinder nicht den Spaß am Lernen verlieren. Als zukünftige Lehrer*innen ist es wichtig zu realisieren, dass es nicht nur den EINEN richtigen Weg geben kann. Wie man so schön sagt, “Viele Wegen führen nach Rom”.
Das was wir seit Beginn des Studiums lernen : das Kind so annehmen wie es ist, an dem Punkt an dem es sich befindet und dann dort abholen und auf seinem Weg begleiten. Das ist es was ich anstrebe und wonach ich immer wieder versuchen will meine Unterricht auszurichten.
Ich hin so gespannt auf jedes einzelne Kind und das was es mitbringt.
Ich werde meine zukünftigen Kinder so wahrnehmen, wie sie sind. Ich werde sie in ihrer Entwicklung begleiten. Jedes Kind ist ein Individuelles Wesen. Wir angehende Lehrer müssen dies verstehen, damit wir unseren Unterricht erfolgreich gestalten können.
Vor allem in den Praktika, aber auch in meinem Nebenjob als Reitlehrerin bin ich immer wieder erstaunt, Menschen über die Zeit, zufällig entstehende Situationen und das Spiel immer weiter kennenlernen zu können. Dabei finde ich es besonders erstrebenswert, zu keinem ‘fertigen Urteil’ zu gelangen, sondern die Menschen immer wieder neu und immer weiter kennenzulernen. Für mich bildet die Schriftsprache, Zeugnisse oder das Gespräch über einen Menschen dazu manchmal noch einen Kontrast und ich finde es unheimlich wichtig, weiter zu üben, mit der Sprache so umzugehen, dass sie die Prozesshaftigkeit des Menschsein zum Ausdruck bringt.
Ich bin jetzt schon gespannt welche Kinder ich später einmal kennenlernen und unterrichten darf. Gerade vor dem Hintergrund des So-Sein-Lassens der Kinder ist mir ein Zitat von Christiane Umbach aus der 3-teiligen Waldorfdokumentation in den Sinn gekommen.
“Ich als Erwachsener mit Hoffnungen und einem Erziehungsziel wäre tief beunruhigt wenn da nur funktionierende Kinder in der Klasse wären, also lauter so Kinder die einfach immer funktionieren. Das sind keine Leute mit denen man die Welt verändern kann, mit denen man irgendetwas auf die Beine stellen kann. […]” Ich finde diese Einstellung toll und hoffe, dass ich etwas davon später umsetzten kann. Und dass ich mich dann genau darüber freue und daran lerne, wenn ein Kind seine Andersartigkeit zeigt.
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Schon oder gerade während meiner Zeit als Ausbilder im Großhandel ist mir bewusst geworden, wie wichtig ein guter Lehrer und seine Vorgehensweise bei der Vermittlung des “Lernens” ist.
Bei der Betreuung der Auszubildenden ist mir sehr stark aufgefallen, wie viele junge Menschen in einem Beruf arbeiten der nicht ihren Interessen oder Fähigkeiten entspricht.
Der Grund hierfür lag scheinbar oft darin, dass in Schulen eben nicht individuell auf die Kinder eingegangen worden ist und sie das vereinheitlichte Schulsystem einfach nur durchlaufen haben.Die frühzeitige Zuordnung in eine weiterführende Schule ab der 5. Klasse tat Ihr übriges und machte es vielen Kindern auf Ihrem Entwicklungsweg nur unnötig schwer.
Auch die Ausbildungszeit, der Besuch der Berufsschule und die „Ausbildung“in vielen Ausbildungsbetrieben war sehr oft weit entfernt von einer fundierten pädagogisch wertvollen Ausbildung.
Während meines Praktikums ist mir bewusst geworden, wie stark sich der Unterricht an den individuellen Fähigkeiten des Kindes orientiert sollte, dass Ganzheitlichkeit eine zentrale Rolle spielt und wie wichtig dies für die Folgejahre ist,
Was mich in der Vergangenheit als Schüler immer wieder negativ geprägt hat und mir oft den Spaß am Lernen genommen hat, war die Tatsache, dass all das Wissen in meiner Schulzeit quasi auf meine „Lern“-Oberfläche gepackt wurde und nie greifbar und langfristig anwendbar gelehrt oder vermittelt wurde.
Wenn man sich bewusst macht wie lange eine Schule besucht wird, wie viele Themen nur „ober flächig“ behandelt werden und wie wenig Wissen wirklich bleibt, ist das wirklich erschreckend.
Daher hat mich der den Ansatz aus dem „Tun“ heraus Dinge gemeinsam mit den Kindern zu erarbeiten, so dass Sie eben aus dem wirklichen Verstehen anwendbar sind, voll überzeugt.
Auch die gezielte Förderung oder Unterstützung der einzelnen Kinder ist für mich nur logisch. Daher hat die Anpassung des Unterrichts an die jeweiligen Entwicklungsstufen für mich das Gesamtbild einer wertvollen schulischen Bildung abgerundet.
Das Thema Klassengemeinschaft wird sehr stark fokussiert, was dem Kind die Möglichkeit eröffnet Sozialkompetenz und seine Persönlichkeit mit all seinen Stärken und Schwächen frei zu entwickeln.
Das Bewusstsein, dass mit viel Freiheit in der Unterrichtsgestaltung auch eine hohe Verantwortung als Lehrerpersönlichkeit einhergeht, lässt meinen Respekt für die kommenden Aufgaben nur noch wachsen.
Als Lehrer trage ich eine große Verantwortung für die Kinder und lege den Grundstein für ihre persönliche Entwicklung.
Ein wahrlich herausfordernder Ansatz. Dieser rückt nochmal in den Fokus, wie sehr man als Lehrer an sich selbst arbeiten muss. Sich selbst zurückzunehmen; nicht zeigen können/müssen wie toll, motivierend und didaktisch brillant man seinen Unterricht abhalten kann – das erfordert echte Ausgeglichenheit und Gelassenheit. Sich selbst nichts beweisen zu müssen und die Kinder der Mittelpunkt sein lassen – welch wunderbarer Gedanke.
Ich kann mich da nur anschließen. Die Kinder so sein lassen wie sie sind und nur begleitend zu wirken, finde ich einen sehr schoenen Ansatz. Vor allem was am Ende gesagt wurde über die Begeisterungsfähigkeit, bewegt mich sehr. Das ist die Basis für frohes Lernen, Ausprobieren und das Erforschen. Eigene Erfahrungen sammeln und so zu lernen, bleibt mit Sicherheit mehr im Kind verankert als bloße Vorgaben, die gemacht werden. Alles was mit Emotion, und dazu zählt Begeisterung, geschieht, wird im Langzeitgedächtnis gespeichert und geht nicht einfach wieder verloren. Ich finde das spannend.
Das habe ich mir schon vorgenommen. Aufmerksam zu verfolgen, welche Potentiale in den Kindern stecken (auf stets individuelle Weise) ist im Grunde der einzige Weg, ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in ihre eigene Person zu stärken. Die Kinder sollen den Mut finden, Dinge immer wieder zu probieren. Auf ihre ganz eigene Weise.
Folge ich dieser pädagogischen Leitlinie, muss ich als Lehrerin dafür auch “Spielräume” geben. In der frühkindlichen Entwicklung ist dieser Terminus noch ganz wörtlich gemeint, wie Frau Strub sehr schön schildert; denn das Spielen ist vor allem für die Kleinsten DIE Lernform. Meiner Meinung nach hört das auch nie wirklich auf.
Indem wir als Pädagogen also Umgebungen schaffen, die
a) die Kinder zum Handeln und Ausprobieren ermutigen (animierende Umgebung)
b) ihnen Sicherheit vermitteln (mit klaren Grenzen und Strukturen)
c) ihnen gleichzeitig aber auch Freiräume lassen, die Dinge in ihrem Tempo und auf ihre Weise zu tun (ohne eine normative richtige Lösung)
können wir Raum geben für die individuellen Entwicklungswege und diese wohlwollen begleiten und anerkennen. Denn jeder Mensch entwickelt sich/Man kann sich nicht nicht-entwickeln, wie es in einem der Filme gesagt wurde.
Diesem Grundsatz jeden Tag gerecht zu werden, sehe ich als eine große Herausforderung. Wie Frau Strub so schön sagte: Wir stellen uns in den Dienst der Kinder und müssen stets aufmerksam verfolgen, was diese brauchen. Das könnte in Konflikt geraten mit dem, was ich mir als Lehrerin vorgenommen habe, ihnen beizubringen. Denn mein Ziel ist es natürlich , den Kindern etwas beizubringen/Wissen zu vermitteln, immer mit dem Anspruch, dass sie beim Lernen Spaß haben und ich ihr Interesse und ihre Begeisterung wecken möchte.
Dazu sollte ich als Lehrerin in der Lage sein (mich geistig und methodisch flexibel zeigen) , mit meinen Schülern in eine Art Dialog zu treten und wissen, wie ich sie thematisch “abhole” und wo ich mit meinen geplanten Lehrinhalten “andocken” kann. Dabei stellt sich die wichtige Frage, wie mir das bei stark heterogenen Klassen gelingen kann. Das sehe ich tatsächlich als eine der größten Herausforderungen des Lehrerberufs.
Alle Kinder bis zum 7. Jahr sollen spielen dürfen. Ich habe oft gehört, dass Kinder mit dem Schuleintritt in Grundschulen, schon zumindest Ihren Namen schreiben können sollten.
Kinder sollen im Kindergarten spielen, basteln, toben und erste soziale Kontakte knüpfen, ohne das ein Erzieher oder Eltern dies beeinflussen und lenken, wie die Gemeinschaft es gerne will.
Kinder die frei lernen dürfen, sind in Zukunft auch offener und neugierig auf das Leben.
Deshalb ist es wichtig, dass Kinder in der ersten Klasse, aber auch noch in der zweiten Klasse, die Sachen spielerisch und mit Bildern lernen dürfen.
In jedem Kind steckt ein Talent. Bei einem zeigt sich es früher beim anderen dauert es länger. Wichtig ist es, Geduld zu haben und es zu erkennen, sobald es zum Vorschein kommt und dann dies zu fördern aber nicht zu erdrücken. Dies sehe ich als Herausforderung, der ich gerne gegenüberstehen werde.
Kinder und Heranwachsende in ihrer entwickelnden, schulischen Lebensphase zu begleiten, sie in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen, erfordert ein gewisses Selbstverständnis. Die Prämisse eines „liebevollen Lernbegleiters“ und ihre selbstauferlegte Profession erfordert einen ganzheitlichen Wertekanon. Es werden „Denkwerkzeuge“ notwendig, die theoretisches Wissen, fachliches Können, soziale Kompetenzen wie psychologisch fundierte Kompetenzen bestmöglich verbinden. Das wichtigste scheint mir aber, die Erkenntnis, dass Kinder entwickelnde, Individuelle Wesen sind. Sie demnach zu stärken, zu fördern, zu begleiten, mit Eigen-Kräften, Kompetenzen – und somit ein „Denken und Lernen ohne Korsett“ zu ermöglichen – mit Empathie und einem sich selbst entwickelnden Selbstverständnis, auch im Sinne Rudolf Steiners. Das scheint mir eine wunderbare, lebenslange Aufgabe (und Erfahrung) an sich selbst zu sein.
Geprägt natürlich von eigenen Erfahrungen, sowohl durch die eigene Kindheit, eigene Familie und meinem Beruf, in dem ich immer mit sehr vielen und sehr unterschiedlichen Menschen auseinander zu setzen hatte, durfte ich erfahren, dass das Aneignung von Wissen, mühseligen Lernprozessen, das erlernen von handwerklichem Können, mehr oder weniger immer mit Überwindung und Schwierigkeiten verbunden ist. Ein Beispiel, welches exemplarisch auch für andere Lernprozesse stehen kann: Lernt man Klavier zu spielen, bedarf es einer Technik um das Instrument zu beherrschen und virtuos, kreativ und sich selbst und anderen zur Freude mit Selbigen umgehen zu können. Ein langer, mehr oder minder zum Teil anstrengender, auch zu weilen abschreckender Weg. Daher sollte, meiner Meinung nach nicht das Ziel im Blickpunkt stehen! Sondern durch und mit uns spielerisch mit Neugier, Kreativität und Spaß der Weg zum ausprobieren, entdecken, erforschen begleitet werden. Wichtig dabei ist immer im Austausch zu bleiben, sei es um sich oder den Lernenden zu bestätigen, sich selbst oder den anderen durch andere Ansichten zu hinterfragen oder eigene Gedankenstrukturen zu durchbrechen, Denkanstöße zu geben. Das mit Respekt und Liebe zur Sache. Wir sind der Rahmen, der einen kreativen, kommunikativen und freien Lernraum schafft.
Ist es nicht ein Geschenk, mit Menschen arbeiten zu dürfen? Man steht im ständigen Austausch, wird gefordert – Augen und Herz offen zu halten, zu beobachten, wo dieser Mensch, mit dem man gerade arbeitet, gerade steht und welche Art von Unterstützung er gerade braucht. Unterrichten bedeutet nicht, möglichst schnell eine Fülle an Können und Wissen “einzutrichtern”. Habe ich jemanden vor mir, dem ich etwas “beibringen soll”, so muss ich beobachen, was diesen Menschen denn gerade ausmacht und was er jetzt gerade braucht um mutig durchs Leben gehen zu können und damit erst bereit wird etwas zu lernen. Es kommt nicht darauf an, etwas zu lernen – es kommt darauf an, etwas lernen zu wollen.
Dazu müssen wir als Lehrer lernen zuzuhören, auf Zeichen achten, die der Schüler aussendet und diese wertschätzen. Wir müssen uns selbst hinterfragen, suchen, wo wir Antworten finden um viele Wege gemeinsam beschreiten zu können. Man gibt dabei immer auch etwas von sich selbst an diesen Menschen weiter, und das was man weitergibt, sollte für diesen Menschen auch etwas besonderes sein können. Deshalb übernimmt man hier auch immer ein Stück weit Verantwortung für das Seelenleben des Schülers, den man da auf seinem Lebensweg ein Stück weit begleiten darf.
Eine Begeisterung in einem Kind für etwas, ohne einen Druck auszuüben, zu entwickeln, wie z.B. für ein Spiel oder einem Fach, ist bereits der Anfang eines freiwilligen und fröhlichen Lernen, Erforschens oder Ausprobierens. Die Herausforderung für uns Pädagogen sehe ich nicht in dem Beibringen des Stoffes an sich, sondern in der Vermittlung der Begeisterung für diesen zu schaffen. Dabei ist es von großer Bedeutung auf die einzelnen Persönlichkeiten einzugehen und denen den Raum dafür zu geben, sich frei zu entfalten, so wie sie sind.
Für den Beruf des Lehrers, der Lehrerin entscheidet man sich bewusst. Ob in frühen oder späteren Jahren des Lebens, den Wunsch eine menschliche Nähe zu anderen Mitmenschen aufzubauen und diese mit Wissen zu füllen, ist eine Berufung und ich würde auch sagen eine Begeisterung. Man begegnet anderen Menschen, welche ebenfalls diese Begeisterung empfinden und das Lehren und Lernen tagtäglich praktizieren und leben.
Nach anfänglichen behutsamen Berührungspunkten kann man mit wachsendem Vertrauen und Kenntnis der Charaktere Einzelner, eine gemeinsame Basis schaffen und sich gemeinsam weiter entwickeln. Die Neugier auf die nächste Stunde und die neuen Themen motivieren: wie gestalte ich diese Phase? Wie leite ich den Übergang und verbinde letztendlich die verschiedenen Punkte zu einer Einheit mit vielen einzelnen Teilen?
Eine fundierte Vorbereitung, auch gemeinsam mit den Schülern, gibt Sicherheit und Freiraum für Unerwartetes. Gerade in der Fremdsprachenerziehung sind Rythmen, Gesang und Reime gefragt und dazu gehören auch abwechselnde Spiele. Jeder darf mit – und vormachen, je nach Gusto. Das bringt Entfaltung, Vielfalt und Freiraum für individuelle Interpretationen. Viele Individuen ergeben ein Ganzes.
Das So-Sein-dürfen bedingt natürlich immer von der entsprechenden Lehrperson notwendigerweise ein So-Sein-lassen. Wir müssen das Kind zuerst so akzeptieren wie es ist, uns klar machen: “Das ist schon OK so. Das ist eigentlich gut genug wie es jetzt, in genau diesem Zustand ist.”
Das wiederum scheint geradezu im Widerspruch zu stehen zu dem Wunsch, daß das Kind Fortschritte macht, sich also verbessert. Wieso sollte ich mir eine Verbesserung von etwas wünschen, was bereits in Ordnung ist?
Natürlich ist das nur auf den ersten Blick so: Alles, egal wie gut es bereits ist, kann noch verbessert werden. Es gibt also gar keinen wirklichen Widerspruch. Aber wenn wir das Kind so akzeptieren, wie es ist, geben wir ihm damit die Möglichkeit und die Sicherheit, einen eigenen Verbesserungsversuch zu unternehmen. Man muß dem Kind beim Schreiben nicht unbedingt die Hand führen. Vielleicht will es nur daß man ihm die Hand hält. Und schon ist es in der Lage, das auch selbst zu tun.
Es ist unfaßbar wie oft uns Kinder überraschen werden mit Fortschritten, die aus ihnen selbst hervor kommen. Wenn man das einmal erlebt hat, dann kann man garnicht anders, als neugierig zu bleiben, womit sie uns als nächstes überraschen.
Und schließlich ist es doch genau das, was wir erreichen wollen: Selbsterziehung.
Florian Antoni & Asena Gül
Diesen Ansatz finden wir beide sehr erstrebenswert. Es ist wichtig, dass Kinder eigene Erfahrungen machen dürfen, um daraus lernen zu können. Wenn man Kinder immer nur vor vollendete Tatsachen stellt, bremst man damit schnell ihren neugierigen Blick auf die Welt. Stattdessen sollte es darum gehen, den Forschergeist zu bekräftigen, damit die Kinder nicht den Spaß am Lernen verlieren. Als zukünftige Lehrer*innen ist es wichtig zu realisieren, dass es nicht nur den EINEN richtigen Weg geben kann. Wie man so schön sagt, “Viele Wegen führen nach Rom”.
Das was wir seit Beginn des Studiums lernen : das Kind so annehmen wie es ist, an dem Punkt an dem es sich befindet und dann dort abholen und auf seinem Weg begleiten. Das ist es was ich anstrebe und wonach ich immer wieder versuchen will meine Unterricht auszurichten.
Ich hin so gespannt auf jedes einzelne Kind und das was es mitbringt.
Ich werde meine zukünftigen Kinder so wahrnehmen, wie sie sind. Ich werde sie in ihrer Entwicklung begleiten. Jedes Kind ist ein Individuelles Wesen. Wir angehende Lehrer müssen dies verstehen, damit wir unseren Unterricht erfolgreich gestalten können.
Vor allem in den Praktika, aber auch in meinem Nebenjob als Reitlehrerin bin ich immer wieder erstaunt, Menschen über die Zeit, zufällig entstehende Situationen und das Spiel immer weiter kennenlernen zu können. Dabei finde ich es besonders erstrebenswert, zu keinem ‘fertigen Urteil’ zu gelangen, sondern die Menschen immer wieder neu und immer weiter kennenzulernen. Für mich bildet die Schriftsprache, Zeugnisse oder das Gespräch über einen Menschen dazu manchmal noch einen Kontrast und ich finde es unheimlich wichtig, weiter zu üben, mit der Sprache so umzugehen, dass sie die Prozesshaftigkeit des Menschsein zum Ausdruck bringt.
Ich bin jetzt schon gespannt welche Kinder ich später einmal kennenlernen und unterrichten darf. Gerade vor dem Hintergrund des So-Sein-Lassens der Kinder ist mir ein Zitat von Christiane Umbach aus der 3-teiligen Waldorfdokumentation in den Sinn gekommen.
“Ich als Erwachsener mit Hoffnungen und einem Erziehungsziel wäre tief beunruhigt wenn da nur funktionierende Kinder in der Klasse wären, also lauter so Kinder die einfach immer funktionieren. Das sind keine Leute mit denen man die Welt verändern kann, mit denen man irgendetwas auf die Beine stellen kann. […]” Ich finde diese Einstellung toll und hoffe, dass ich etwas davon später umsetzten kann. Und dass ich mich dann genau darüber freue und daran lerne, wenn ein Kind seine Andersartigkeit zeigt.