Aus meiner (bisher kleinen) Erfahrung in der Lehrtätigkeit erscheint es mir äußerst wichtig besonders bei dem Konsum von Filmen im Unterricht einen vorab gestellten Auftrag/ “Seh-Aufgabe” zu geben. Z.B Es gibt eine inhaltliche Frage zum Film, die am Ende beantwortet werden muss. Oder stilistische Merkmale müssen entlarvt werden. Achtet in der folgende Szene auf…
Macht euch dabei schriftliche Notizen um später darüber sprechen zu können.
Besonders Filme laden zu einer gemütlichen Passivität ein, welche schnell zum “abschalten” der geistigen Präsenz der Jugendlichen führen kann.
Das gleiche gilt für Hörverständnis-Aufgaben. Ein Hörauftrag leitet die Kinder durch die auditiv aufgenommene Sprache. Bsp. Wir hören eine Wegbeschreibung und verfolgen parallel den Weg auf einer Karte. Wo kommen wir aus?
Da stimme ich vollkommen zu. Diese “gemütliche Passivität” (sehr schöner Begriff 😉 ) kennen die SuS zu gut von ihrem privaten Medienkonsum – und ich auch … hihihi … – man verfällt sehr schnell hinein und hat wenig dazugelernt. (Allerdings gebe ich zu, dass ich dieses “verschulte Schauen” mit Beobachtungsaufträgen selbst als Schülerin voll doof fand. 😉 )
Manchmal darf vielleicht auch der pure Genuss im Fokus stehen. Das Verstehen eines Filmes in fremder Sprache ist schon eine große Hürde und der Stolz darauf darf manchmal auch genügen, denke ich.
Ich habe vor langer Zeit die amerikanische Serie “Friends” wiederholt geschaut und kann heute noch Wendungen daraus zitieren. Nicht dass das herausragende Sprachvorbilder sind, aber es ist echte, gelebte Sprache, die unbewusst zu Satzstrukturen, Worten und Wendungen führen kann. Schließlich ist Freude beim Lernen ist A&O.
Oder seht ihr das anders? Sollte solch Genuss-Schauen zuhause bleiben? Ist es verschenkte Unterrichtszeit?
Dieses Jahr habe ich zweimal mit Film im Unterricht benutzt. Da ich die “gemütliche Passivität” bekämpfen wollte, habe ich einmal den Film in Szenen geteilt und Arbeitsphasen zwischendurch eingeführt, damit die Schüler immer aktiv bleiben. Der Unterricht war teilweise anstrengend, aber sehr gut, mit positiver Rückmeldungen.
Als Seminaristin vermute ich, dass die Auswahl von Filmmaterial auch beeinflusst, ob die SuS in eine “gemütliche Passivität” fallen. Das wird vielleicht bei einer Doku mit O-Tönen oder einem “künstlerischen” Film weniger passieren als bei einem Spielfilm. Das “Entspannungsschauen” fände ich zum Abschluss einer Epoche sehr in Ordnung.
Interessant fand ich ich den beschriebenen Aspekt der “interessanten Note” von digitalen Medien. Gut begleitet und wohl ausgesucht könnten sie die SuS in weniger motivierten und selbstsicheren Entwicklungsphasen “locken”, sich in der Fremdsprache zu bewegen.
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Aus meiner (bisher kleinen) Erfahrung in der Lehrtätigkeit erscheint es mir äußerst wichtig besonders bei dem Konsum von Filmen im Unterricht einen vorab gestellten Auftrag/ “Seh-Aufgabe” zu geben. Z.B Es gibt eine inhaltliche Frage zum Film, die am Ende beantwortet werden muss. Oder stilistische Merkmale müssen entlarvt werden. Achtet in der folgende Szene auf…
Macht euch dabei schriftliche Notizen um später darüber sprechen zu können.
Besonders Filme laden zu einer gemütlichen Passivität ein, welche schnell zum “abschalten” der geistigen Präsenz der Jugendlichen führen kann.
Das gleiche gilt für Hörverständnis-Aufgaben. Ein Hörauftrag leitet die Kinder durch die auditiv aufgenommene Sprache. Bsp. Wir hören eine Wegbeschreibung und verfolgen parallel den Weg auf einer Karte. Wo kommen wir aus?
Da stimme ich vollkommen zu. Diese “gemütliche Passivität” (sehr schöner Begriff 😉 ) kennen die SuS zu gut von ihrem privaten Medienkonsum – und ich auch … hihihi … – man verfällt sehr schnell hinein und hat wenig dazugelernt. (Allerdings gebe ich zu, dass ich dieses “verschulte Schauen” mit Beobachtungsaufträgen selbst als Schülerin voll doof fand. 😉 )
Manchmal darf vielleicht auch der pure Genuss im Fokus stehen. Das Verstehen eines Filmes in fremder Sprache ist schon eine große Hürde und der Stolz darauf darf manchmal auch genügen, denke ich.
Ich habe vor langer Zeit die amerikanische Serie “Friends” wiederholt geschaut und kann heute noch Wendungen daraus zitieren. Nicht dass das herausragende Sprachvorbilder sind, aber es ist echte, gelebte Sprache, die unbewusst zu Satzstrukturen, Worten und Wendungen führen kann. Schließlich ist Freude beim Lernen ist A&O.
Oder seht ihr das anders? Sollte solch Genuss-Schauen zuhause bleiben? Ist es verschenkte Unterrichtszeit?
Dieses Jahr habe ich zweimal mit Film im Unterricht benutzt. Da ich die “gemütliche Passivität” bekämpfen wollte, habe ich einmal den Film in Szenen geteilt und Arbeitsphasen zwischendurch eingeführt, damit die Schüler immer aktiv bleiben. Der Unterricht war teilweise anstrengend, aber sehr gut, mit positiver Rückmeldungen.
Als Seminaristin vermute ich, dass die Auswahl von Filmmaterial auch beeinflusst, ob die SuS in eine “gemütliche Passivität” fallen. Das wird vielleicht bei einer Doku mit O-Tönen oder einem “künstlerischen” Film weniger passieren als bei einem Spielfilm. Das “Entspannungsschauen” fände ich zum Abschluss einer Epoche sehr in Ordnung.
Interessant fand ich ich den beschriebenen Aspekt der “interessanten Note” von digitalen Medien. Gut begleitet und wohl ausgesucht könnten sie die SuS in weniger motivierten und selbstsicheren Entwicklungsphasen “locken”, sich in der Fremdsprache zu bewegen.