Ich erinnere mich sehr gut an die erste tiefe Enttäuschung, als ich die Verfilmung von “Das Parfüm” von Patrick Süsskind sah. Da ich das Buch mehrmals gelesen hatte und mich besonders Süsskinds detailreiche Beschreibungen der olfaktorischen Welt fasziniert haben, war ich fast wütend auf den Film, dem meiner Meinung nach dieses Wunder der Übersetzung von Sprache in die Vorstellung! der Gerüche nicht annähernd gelang!
Einzig in der handwerklich soliden Ausstattung und deren annähernd korrekten historischen Ausführung konnte der Film in meinem strengen Blick bestehen- was mit Sicherheit ungerecht war, denn die Leistungen der Schauspieler war überzeugend und bemerkenswert.
Natürlich war der Unterschied zwischen Buch und Film unüberbrückbar, denn das Buch hatte meine Vorstellungskraft auf´s inspirierendste herausgefordert und geöffnet, während der Film etwas illustrierte und bebilderte. Sich den Geruch eine großen Korb mit Fischinnereien vorzustellen ist das Gegenteil von einem Kinobild, auf dem ein großer Korb mit Fischinnereien zu sehen ist…die Geruchsvorstellung wird affektiv und damit ungenauer, auch da zu wenig individuelle Zeit vorhanden ist…
gegeben ist
1. es ist immer Enttäuschung! die eigene Fantasie ist die Beste. Besonders wie die Personen im Film ausgewählt worden sind: Charakter, Äußeres, entspricht fast nie den eigenen Bildern. Und das zeigt auch wie individuell diese Visualisierungsprozesse der eigenen Fantasiekräfte sind.
zu 3. : besonders Momente wo die Handlung gegen Ende hin offen bleibt. Da wird im Film oft zu viel gezeigt oder ausformuliert.
Manche Filme besser als Bücher, manche Bücher besser als Filme. Was ich aber als gemeinsamen Nenner erkenne, wenn mich die Verfilmung in ihrer Interpretation des Buches überrascht, steckt immer eine politische Entscheidung dahinter. Anders kann ich mir nicht erklären, warum offensichtliches nicht wahrgenommen sei.
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Ich erinnere mich sehr gut an die erste tiefe Enttäuschung, als ich die Verfilmung von “Das Parfüm” von Patrick Süsskind sah. Da ich das Buch mehrmals gelesen hatte und mich besonders Süsskinds detailreiche Beschreibungen der olfaktorischen Welt fasziniert haben, war ich fast wütend auf den Film, dem meiner Meinung nach dieses Wunder der Übersetzung von Sprache in die Vorstellung! der Gerüche nicht annähernd gelang!
Einzig in der handwerklich soliden Ausstattung und deren annähernd korrekten historischen Ausführung konnte der Film in meinem strengen Blick bestehen- was mit Sicherheit ungerecht war, denn die Leistungen der Schauspieler war überzeugend und bemerkenswert.
Natürlich war der Unterschied zwischen Buch und Film unüberbrückbar, denn das Buch hatte meine Vorstellungskraft auf´s inspirierendste herausgefordert und geöffnet, während der Film etwas illustrierte und bebilderte. Sich den Geruch eine großen Korb mit Fischinnereien vorzustellen ist das Gegenteil von einem Kinobild, auf dem ein großer Korb mit Fischinnereien zu sehen ist…die Geruchsvorstellung wird affektiv und damit ungenauer, auch da zu wenig individuelle Zeit vorhanden ist…
gegeben ist
1. es ist immer Enttäuschung! die eigene Fantasie ist die Beste. Besonders wie die Personen im Film ausgewählt worden sind: Charakter, Äußeres, entspricht fast nie den eigenen Bildern. Und das zeigt auch wie individuell diese Visualisierungsprozesse der eigenen Fantasiekräfte sind.
zu 3. : besonders Momente wo die Handlung gegen Ende hin offen bleibt. Da wird im Film oft zu viel gezeigt oder ausformuliert.
Manche Filme besser als Bücher, manche Bücher besser als Filme. Was ich aber als gemeinsamen Nenner erkenne, wenn mich die Verfilmung in ihrer Interpretation des Buches überrascht, steckt immer eine politische Entscheidung dahinter. Anders kann ich mir nicht erklären, warum offensichtliches nicht wahrgenommen sei.