Mehr oder weniger überraschend wird ein Nachrichtenthema, das “die anderen” betrifft, zu unserer eigenen Realität.
Durch die Entwicklungen rund um die Corona Pandemie wurden viele Waldorflehrkräfte von jetzt auf gleich ins kalte Wasser geschubst. Kinder blieben zu Hause und Lehrkräfte sollten dafür sorgen, dass sie beschäftigt werden und weiter lernen. Da die Einbeziehung digitaler Medien an vielen Waldorfschulen noch sehr in den Kinderschuhen steckt, stehen wir vor riesigen Herausforderungen – die wir aber gemeinsam als Chance begreifen und auch meistern können. Dabei geht es nicht nur um technische Fragen. Vielmehr sind wir gefragt, die grundlegenden Prinzipien unserer täglichen pädagogischen Arbeit in diese so neue und ungewohnte Form zu übertragen. Das erfordert Beweglichkeit und Kreativität.
„Ich habe das Gefühl, als wenn ich da plötzlich Sachen machen soll, von denen ich zuvor gelernt habe, dass wir sowas in Waldorfschulen nicht tun.“
Gerade wenn der Sprung in die digitale Welt überraschend kommt, ist die Versuchung groß, auf das im großen Netz schon vorhandene Material zurückzugreifen. Ich will nicht sagen, dass es dort nicht auch gute und sinnvolle Aufgaben und Anregungen zu finden gibt. Das Netz ist voll mit didaktisch durchdachten Erklärvideos für Kinder und anspruchsvollen Dokumentationen für Jugendliche, mit Quizzes, Puzzles, Zahlen und Fakten. Es gibt Spielanleitungen, Basteltipps, virtuelle Filmstudios für Kinder – scheinbar alles, was das Herz begehrt.
Allerdings basieren viele dieser Angebote auf einem anderen Menschenbild und einem anderen Lernverständnis. Und wenn wir uns, nach einem ersten Schreck, auf das besinnen, was wir eigentlich mit unserem Unterricht bei den Kindern bewirken wollen, dann sind wir nun aufgerufen, genau zu schauen und zu sortieren. Wie können wir digitale Technik und vorhandenes Material in sinnvolle Lernarrangements einbinden und uns nicht auf Faktenvermittlung reduzieren.
Wie schaffen wir es, uns schnell und kreativ Aufgaben und Aktivitäten auszudenken und Materialien zu entwickeln und den Kindern und Jugendlichen zur Verfügung zu stellen, mit Hilfe derer sie sich sinnvoll und altersangemessen beschäftigen können, die machbar sind und Freude am Lernen erhalten? Und wie bleiben wir uns und unserer Pädagogik treu, vor allem um den Kindern zu zeigen, das wir trotz ungewöhnlicher Zeiten für sie da sind und uns zu allererst ihre gesunde Entwicklung am Herzen liegt.
Ich lade Sie herzlich ein,
Sie erreichen mich per Mail über u.*******@e-***************.de.
Es muss schließlich nicht jedeR alles neu und für sich selbst erfinden!
In der Möglichkeit, unsere Kräfte in einer lernenden Gemeinschaft zu bündeln und uns so gegenseitig mit “Waldorfideen” und “Waldorfmaterialien” zu unterstützen, sehe ich eine wirkliche Chance in dieser ungewöhnlichen Zeit!
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen!
Es grüßt sie herzlich das elewa Team
Ulrike Sievers, Ulrike Barth und Martyn Rawson