Schule als Teil des real stattfindenden Lebens zu begreifen, finde auch ich sehr wichtig. Viele von uns haben wahrscheinlich folgenden (unsäglichen) Satz irgendwann zu hören bekommen, wenn sie gewagt haben nachzufragen, wozu man einen bestimmten Lernstoff überhaupt brauche: “Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernst Du.”
Da stellt sich doch die Frage: Was ist denn Schule? Ist das kein Leben bzw. hat die mit dem Leben nichts zu tun?
Was Herr Scharmer beschreibt, hätte ich mir als Schülerin (oder überhaupt als Kind und Jugendliche) auch gewünscht: Durch “Berührungsflächen” von Schule und Umfeld ein stärkeres Gespür dafür vermittelt zu bekommen, dass auch ich (als Kind und Jugendliche) ein Teil des stattfindenden Lebens und der Gesellschaft bin. So war die Schule (krass ausgedrückt) ein Warteraum, in dem irgendwie auf irgendeine Zukunft vorbereitet wurde. Schüler*innen waren Konsumenten keine Mitgestalter dieses Prozesses – Exklusion also. So habe ich das rückblickend zumindest erlebt.
Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit bereits während der Schulzeit zu machen, schätze ich als absolut notwendig ein, um die Heranwachsenden auch zu lehren mit dieser “Macht” umzugehen.
Die Schulzeit macht einen großen Teil des Lebens einer Schülerin/eines Schülers* aus bzw. bis zum Schulabschluss verbringen sie in der Schule viel Zeit. Demnach finde ich es auch wichtig, die Schule nicht nur als einen Teil des Lebens der SuS* anzusehen, sondern auch diesen Lebensabschnitt als SuS* mitgestalten zu können. Die Möglichkeit zu haben, an diesem Leben wahrhaftig teilzunehmen und nicht nur die vorgegebene Schulzeit “abzusitzen”, wird die SuS* meines Erachtens mehr motivieren und fördern.
Ich habe nicht ganz verstanden, was er genau mit der stärkeren Öffnung in die Umgebung/Umwelt in der Oberstufe meint? Dazu würde ich mir noch konkretere Ausführungen wünschen, da es für mich alles noch recht vage und theoretisch formuliert war.
Vor allem den Gedanken, dass besonders diverse Gruppen einen eigenen Mikrokosmos bilden, der das eigentliche Geschenk ist, konnte ich sehr gut nachvollziehen.
Die Schule soll den Schülern die Möglichkeit einräumen , ihre Fähigkeiten zu entfalten. Jeder soll an der Gestaltung der Schule teilnehmen. Das wird den Schülern verhelfen, Spaß am Lernen zu haben, wenn sie wissen, dass ihre Meinungen, Ideen und aktive Mitarbeit in der Schule zählen.
Die Stärkung der Eigeninitiative während der Schulzeit empfinde ich als unbedingt sinnvoll oder sogar notwendig. So kann bereits ein Keim gelegt werden (bzw. legen sich Schüler:innen diesen aktiv selbst) für dasjenige, was später in die Welt getragen werden kann.
Der von ihm betonten Bedeutung der Menschen/Qualität der Lehrenden im Unterricht stimme ich zu! Erfahrungsgemäß kann ein Konzept noch so gut ausgearbeitet sein, alles ist durch die diese Projekte umsetzenden Menschen geprägt. Eine Qualitätssicherung in diesen Bereichen kann sich natürlich oftmals als sehr langwierig und schwierig erweisen.
Für mich trifft Otto Scharmer den Nagel auf den Kopf, wenn der davon spricht, dass die Schule ein Lernort, Wahrnehmungsort und sozialer Mircocomos ist. Dabei könnte die Schule ein Ort sein, an dem die Schüler ihre eigenen Fragen entwickeln und bearbeiten können. Gerade in den höheren Jahrgängen sollten mehr und mehr die eigenen Fragen in den Fokus der Arbeit gestellt und (Experimentier- und Wahrnehmungs-)Räume dafür geöffnet werden, in denen man diesen in guter Begleitung nachgehen kann. Das Erlebnis über die Entwicklung einer eigenen Frage in die Gestaltung zu kommen würde damit ins Zentrum der Lehrarbeit rücken.
Blicke ich von da auf die Mittelstufe, so sehe ich die Notwendigkeit die Kinder an Punkte zu führen, an dem Fragen auftauchen. Mit ihnen überhaupt an der Wahrnehmung zu arbeiten, eigene Fragen wahr- und ernst zu nehmen. Den Raum der Frage immer wieder zu öffnen, zu halten und zu schützen. Das ist im Grunde auch tief im Goetheanistischen oder Phänomenologischen verwurzelt, denn vor allem am Phänomen bilden sich Fragen.
Das wiederum wäre ein Appell an uns, sich intensiver dieser Betrachtungsweise zuzuwenden und gemeinsam in die Übung zu gehen…
Sehr spannend, dass die Schulen in Finnland von den klaren Fächern weggehen möchten. Dazu möchte ich mich auf jeden fall weiter informieren.
Die Eigeninitiative der Schüler/innen in dem Unterricht zu fördern, sehe ich als sehr Sinnvoll. Die Schüler/innen auch durch eigene Fragen den Unterricht gestalten lassen ohne ihnen einfach nur Informationen aufzutischen.
Sehr interessante Vorstellungen, die im Video geschildert wurden. Es wird deutlich, dass Schule und Lernen Prozesse sein sollten, die kontinuierlich weitergehen. Dies wird auch an der Idee Finnlands deutlich. Auch der Fokus auf individuelleres Lernen ist sehr wertvoll. Ich kann mir vorstellen, dass hierdurch die Lernfreude steigt.
Die Entwicklung neuer Formate, in denen die Schüler ihre Eigeninitiative bestärkt sehen und ausleben können, finde ich sehr spannend. Es gibt Länder die bereits seit Jahren mit gutem Beispiel vorangehen und wir können beobachten, dass es funktioniert. Eine stärkere Öffnung der Schule in die Community, wäre ebenfalls wünschenswert.
Den Fokus auf die Lehrkräfteausbildung zu rücken, finde ich sehr wichtig und gewinnbringend. Das erinnert mich auch stark an die Hattie-Studie, die den Lehrkräften ja in gewisser Weise ihre Relevanz “zurückgegeben” hat.
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Schule als Teil des real stattfindenden Lebens zu begreifen, finde auch ich sehr wichtig. Viele von uns haben wahrscheinlich folgenden (unsäglichen) Satz irgendwann zu hören bekommen, wenn sie gewagt haben nachzufragen, wozu man einen bestimmten Lernstoff überhaupt brauche: “Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernst Du.”
Da stellt sich doch die Frage: Was ist denn Schule? Ist das kein Leben bzw. hat die mit dem Leben nichts zu tun?
Was Herr Scharmer beschreibt, hätte ich mir als Schülerin (oder überhaupt als Kind und Jugendliche) auch gewünscht: Durch “Berührungsflächen” von Schule und Umfeld ein stärkeres Gespür dafür vermittelt zu bekommen, dass auch ich (als Kind und Jugendliche) ein Teil des stattfindenden Lebens und der Gesellschaft bin. So war die Schule (krass ausgedrückt) ein Warteraum, in dem irgendwie auf irgendeine Zukunft vorbereitet wurde. Schüler*innen waren Konsumenten keine Mitgestalter dieses Prozesses – Exklusion also. So habe ich das rückblickend zumindest erlebt.
Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit bereits während der Schulzeit zu machen, schätze ich als absolut notwendig ein, um die Heranwachsenden auch zu lehren mit dieser “Macht” umzugehen.
Die Schulzeit macht einen großen Teil des Lebens einer Schülerin/eines Schülers* aus bzw. bis zum Schulabschluss verbringen sie in der Schule viel Zeit. Demnach finde ich es auch wichtig, die Schule nicht nur als einen Teil des Lebens der SuS* anzusehen, sondern auch diesen Lebensabschnitt als SuS* mitgestalten zu können. Die Möglichkeit zu haben, an diesem Leben wahrhaftig teilzunehmen und nicht nur die vorgegebene Schulzeit “abzusitzen”, wird die SuS* meines Erachtens mehr motivieren und fördern.
Ich habe nicht ganz verstanden, was er genau mit der stärkeren Öffnung in die Umgebung/Umwelt in der Oberstufe meint? Dazu würde ich mir noch konkretere Ausführungen wünschen, da es für mich alles noch recht vage und theoretisch formuliert war.
Vor allem den Gedanken, dass besonders diverse Gruppen einen eigenen Mikrokosmos bilden, der das eigentliche Geschenk ist, konnte ich sehr gut nachvollziehen.
Die Schule soll den Schülern die Möglichkeit einräumen , ihre Fähigkeiten zu entfalten. Jeder soll an der Gestaltung der Schule teilnehmen. Das wird den Schülern verhelfen, Spaß am Lernen zu haben, wenn sie wissen, dass ihre Meinungen, Ideen und aktive Mitarbeit in der Schule zählen.
Die Stärkung der Eigeninitiative während der Schulzeit empfinde ich als unbedingt sinnvoll oder sogar notwendig. So kann bereits ein Keim gelegt werden (bzw. legen sich Schüler:innen diesen aktiv selbst) für dasjenige, was später in die Welt getragen werden kann.
Der von ihm betonten Bedeutung der Menschen/Qualität der Lehrenden im Unterricht stimme ich zu! Erfahrungsgemäß kann ein Konzept noch so gut ausgearbeitet sein, alles ist durch die diese Projekte umsetzenden Menschen geprägt. Eine Qualitätssicherung in diesen Bereichen kann sich natürlich oftmals als sehr langwierig und schwierig erweisen.
Tolles Video, danke!
Für mich trifft Otto Scharmer den Nagel auf den Kopf, wenn der davon spricht, dass die Schule ein Lernort, Wahrnehmungsort und sozialer Mircocomos ist. Dabei könnte die Schule ein Ort sein, an dem die Schüler ihre eigenen Fragen entwickeln und bearbeiten können. Gerade in den höheren Jahrgängen sollten mehr und mehr die eigenen Fragen in den Fokus der Arbeit gestellt und (Experimentier- und Wahrnehmungs-)Räume dafür geöffnet werden, in denen man diesen in guter Begleitung nachgehen kann. Das Erlebnis über die Entwicklung einer eigenen Frage in die Gestaltung zu kommen würde damit ins Zentrum der Lehrarbeit rücken.
Blicke ich von da auf die Mittelstufe, so sehe ich die Notwendigkeit die Kinder an Punkte zu führen, an dem Fragen auftauchen. Mit ihnen überhaupt an der Wahrnehmung zu arbeiten, eigene Fragen wahr- und ernst zu nehmen. Den Raum der Frage immer wieder zu öffnen, zu halten und zu schützen. Das ist im Grunde auch tief im Goetheanistischen oder Phänomenologischen verwurzelt, denn vor allem am Phänomen bilden sich Fragen.
Das wiederum wäre ein Appell an uns, sich intensiver dieser Betrachtungsweise zuzuwenden und gemeinsam in die Übung zu gehen…
Sehr spannend, dass die Schulen in Finnland von den klaren Fächern weggehen möchten. Dazu möchte ich mich auf jeden fall weiter informieren.
Die Eigeninitiative der Schüler/innen in dem Unterricht zu fördern, sehe ich als sehr Sinnvoll. Die Schüler/innen auch durch eigene Fragen den Unterricht gestalten lassen ohne ihnen einfach nur Informationen aufzutischen.
Sehr interessante Vorstellungen, die im Video geschildert wurden. Es wird deutlich, dass Schule und Lernen Prozesse sein sollten, die kontinuierlich weitergehen. Dies wird auch an der Idee Finnlands deutlich. Auch der Fokus auf individuelleres Lernen ist sehr wertvoll. Ich kann mir vorstellen, dass hierdurch die Lernfreude steigt.
Die Entwicklung neuer Formate, in denen die Schüler ihre Eigeninitiative bestärkt sehen und ausleben können, finde ich sehr spannend. Es gibt Länder die bereits seit Jahren mit gutem Beispiel vorangehen und wir können beobachten, dass es funktioniert. Eine stärkere Öffnung der Schule in die Community, wäre ebenfalls wünschenswert.
Den Fokus auf die Lehrkräfteausbildung zu rücken, finde ich sehr wichtig und gewinnbringend. Das erinnert mich auch stark an die Hattie-Studie, die den Lehrkräften ja in gewisser Weise ihre Relevanz “zurückgegeben” hat.