“Die Schule… ist der Hebelpunkt, der am stärksten die Möglichkeit hat, die Gesellschaft dauerhaft zu verändern…” durch “…Werte, Menschenbild, das Weltbild das die Schule prägt” (Zitat Ha Vinh Tho).
Mit wenigen Worten bringt er zum Ausdruck, was Schule für die Gesellschaft bedeutet, aber auch welche Verantwortung sie dabei trägt. Wenn wir unsere Bildungsstrukturen betrachten, müssen wir leider für weite Bereiche zugestehen, dass wir gesellschaftlich und auch in den Schulstrukturen, immer noch oft im pyramidalen System des 19. Jhdt stehen geblieben sind. Dadurch, dass sich unsere Gesellschaft aber im ständigen Prozess der Entwicklung befindet und sich verändert, muss die Schule bereit sein, dem adäquat antworten, bzw. mindestens folgen können. Im Grunde reicht dies aber auch dies nicht. Denn – Schule soll vorangehen. Ist sie doch durch die Kinder die Keimzelle dessen, was in der kommenden Generation an gesellschaftlicher Veränderung passieren wird. Dadurch ist sie verantwortlich für Vielfalt und Kreativität, unsere Kultur und die darin liegenden neuen Ideen.
Unsere Aufgaben für die Zukunft sind: Vielfalt als Reichtum zu erkennen, Individualität als Talente zu begreifen. Getragen wird unsere Gesellschaft dabei vorallem durch soziale und emotionale Kompetzen.
Nach innen gerichtete Blickrichtungen können nicht fruchtbar werden, sie bedeuten Stillstand und im negativen Fall Rückschritt. Konflikte entstehen, wenn gesellschaftliche Anforderungen nicht mehr verstanden und umgesetzt werden können.
Eine in die Zukunft gerichtete Bildungspolitk erfordert Agilität und Vorausschauen, denn erst wenn wir die Schule mit dem Leben verbinden, können wir über die Kinder eine notwendige gesellschaftliche Veränderung vorantreiben.
Ich schließe mich Herrn Ha Vinh To, er hat es so schön auf den Punkt gebracht. Und liebe Ute, du sprichst mir wie immer aus der Seele ;). Vielen lieben Dank!
Ich teile Ha Vinh Tho Meinung das unser aktuelles Schulsystem veraltet ist und dringend einer Überarbeitung bedarf. Es geht darum möglichst gleichförmige und angepasste Menschen zu produzieren, die für das kapitale System am verwertbarsten sind und ja nicht zu kritischen sind. Individualität bleibt dabei auf der Strecke. Vielfalt als Reichtum zu sehen und diese auch zu fördern ist enorm wichtig, sonst gibt es keine Weiterentwicklung der Gesellschaft. Ich denke die Waldorfpädagogik bietet hier einen guten Ansatz, da es ja darum geht die Schüler*innen zu selbstdenkenden, sozialen Individuen zu erziehen bzw. sie auf diesem Weg zu begleiten und zu fördern. Schade finde ich auch, dass die Waldorfschule leider häufig nur einem kleinen privilegierten Kreis zugänglich ist.
Eine Frage, die mich seit Beginn meiner Weiterbildung beschäftigt ist, wie kann sich eine Waldorfschulbewegung, die ja ihren Ursprung mit den Kindern der Fabrikarbeiter hatte, zu solch einem verachlossenen System verändern! Es macht mich wirklich traurig, dass nur wie Herr Tho sagte eine bestimmte Elternachaft für die Waldorfschule sich entscheidet. Gerne würde ich mir für alle Kinder solch ein Schulsystem wünschen. Und das wäre mein Traum, die Waldorschule als Inklusionsschule für alle!!!! Auch für Kinder aus sozial schwachen Schichten😉. Es sollten nicht nur Kinder mit besonderen Förderbedarf von der Waödorfschule profitieren, sondern auch Kinder von Arbeiterinnen/er*, Migrantinnen/en*, Flüchtlingen usw. Ein weiterer Traum eine Klasse mit Eltern und Kindern so verschieden wie ein bunter Blumengarten in den eine Freude beim Betreten entsteht!!!
In letzter Zeit wird ja auch bei uns in Deutschland wieder vernehmbarer über unser Schulsystem diskutiert. Dabei finde ich es sehr interessant, bei den Reforminitiativen immer wieder viele grundlegende Elemente aus der Waldorfpädagogik zu entdecken: so wird der Nutzen von Schulnoten hinterfragt, nachhaltiges Lernen ist ein großes Thema,projekt- und handlungsorientierter Unterricht und auch individualisiertes Lernen. Eine große Initiative (von der Bundesregierung gefördert) heißt “Schule im Aufbruch”. Und auch wenn man das Schlagwort “Waldorfpädagogik” dort wohl vergeblich sucht, wird deutlich, dass sich auch die Staatsschulen beginnen daran zu orientieren und sich offenbar an eine vom Kind her und seinen individuellen Fähigkeiten her gedachte Pädagogik annähern wollen.
Leider geht es immer nur ums Geld….. Klar das private Schulen, lieber “Besserverdiener” an Ihrer Schule haben, um damit alles zu finanzieren. Doch sollten die Möglichkeiten in sozial schwächeren Gebieten, diese Schulform auch zu Stützen und zu fördern, damit alle die Möglichkleit bekommen an privaten Schulen lernen zu dürfen.
Für Herrn Ha Vinh Tho ist das heutige Schulmodell ein Erbe des 19.Jhr. Die vorrangige Absicht des Staates dabei ist, die Kinder und Jugendliche auf ihren späteren Einsatz in der Wirtschaft vorzubereiten. Der aufgeführte Vergleich mit der Normung von Schrauben finde ich von Herrn Ha Vinh Tho sehr passend gewählt. Der Bildungsplan gibt genau vor, welche Kompetenzen in welcher Klasse erreicht werden müssen. Die Schüler, die diese Kompetenzen nicht erreichen, werden aussortiert, manche müssen die Klasse wiederholen, andere müssen eine andere Schulart besuchen.
Herr Ha Vinh Tho benutzt hier auch den Begriff der Gleichschaltung. Diesen historisch behafteten Begriff würde ich hier persönlich nicht benutzen, da dieser die politischen Vorgängen zu Beginn des Dritten Reiches beschreibt und auch nur diesen vorbehalten bleiben sollte.
Den Vergleich der Waldorfschulen mit einem Labor finde ich sehr gut. Die Waldorfpädagogik muss mehr, als bisher geschehen, raus in die Mitte der Gesellschaft getragen werden. Alle Kinder sollten von dieser Pädagogik profitieren. Ich bin der Meinung, dass sie eine gute Antwort auf die heutige Entwicklung in dieser schnelllebigen und leistungsorientierten ‘Ellenbogengesellschaft’ ist.
Herr Ha Vinh Thos Interesse gilt in aller erster Linie, nicht mehr vorrangig der Gründung von Waldorfschulen, sondern mehr, dem Tragen der Ideen der Waldorfpädagogik in die Regelschulen.
Diesen Gedankenansatz finde ich sehr spannend und fortschrittlich. Nur so kann eine große Mehrheit der Kinder von dieser Pädagogik profitieren und somit langfristige und überfällige gesellschaftliche Veränderungen bewirken.
Die Waldorfpädagogik ist heilsam, tut der Seele gut. Die Waldorfschulen sind die Schulen, die für die Kinder geeignet sind. Jeder darf sich frei entfalten ohne Angst oder Leistungsdruck.
Im Bereich der angesprochene Problematik der Waldorfschulen als Schulen für eine Minderheit sehe ich ebenso Handlungsbedarf. Besonders während eines Praktikums an einer Waldorfschule in den USA konnte ich das Ergebnis einer Schieflage erleben, die sich bereits verstärkt in Richtung einer elitären Gruppe entwickelt hatte.
Andererseits bieten Waldorfschulen auch immer die Möglichkeit, sich mit anderen als finanziellen Mitteln in das Schulleben einzubringen, was oftmals in diesem thematischen Zusammenhang außer acht gelassen wird.
Dass alle unabhängig ihrer Leistungen nicht nur gut, sondern gleichwertig sind ist für mich ebenso ein Thema, welches mich oft bewegt und welches ich gerne vermehrt in unserem Miteinander erleben würde.
Mit dem Gedanken, Waldorfimpulse in das gesamte Schulsystem herein zu tragen habe ich mich schon oft beschäftig und ich stimme ihm zu, dass das ein durchaus fruchtbarer Weg zu einer allumfassenden Gesellschaftsveränderung sein kann.
Wie man so schön sagt: die Kinder sind unserer Zukunft. Und sie werden es immer sein. Sie verbringen so viel Zeit ihrer Kindheit und Jugend in der Schule und nehmen so vile davon mit. Deswegen ist die Schule der Hebelpunkt wie Herr Ha Vinh Tho auch im Video sagt.
Wir brauchen eine Schule für alle und keine die nur eine Minderheit besuchen kann.
Ein wichtiger Punkt : “Vielfalt als Reichtum” anzusehen. Vielfalt ist lebendig, bunt, ein nahrhafter Boden für eine gesunde Entwicklung.
Schön wie Her Ha vinh Tho die Problematiken formuliert hat 🙂 Das allgemeine Schulsystem mit dem Fliesband zu vergleichen, fand ich sehr passend. Es ist ein wichtiger Punkt, dass die Waldorfschulen alleine nur ein Bruchteil der Gesellschaft prägen können. Ich hoffe, dass die Waldorfpädagogik mit ihren idealen Vorraussetzungen für inklusiven Schulen sich soweit weiterentwickeln, dass sie zum Vorbild für die allgemeinen Schulen zu werden und es dann irgendwann wirklich eine Schule für alle gibt.
Fließband in einer Fabrik und Monokultur in der Biodiversität…Beispiele die mir wirklich gut vor Augen geführt haben, was Herr Ha vinh Tho mit seinen Aussagen gemeint hat. Seine Aussagen regen zum nachdenken an. Mich vor allem die Aussage, dass soziale und emotionale Kompetenzen eigentlich noch wichtiger sind als akademische. Und natürlich ist das so, aber wieso hat diese Tatsache so wenig Einfluss auf den Unterricht? Aber auch, dass es ein Schulsystem geben muss, von dem alle Kinder und Jugendlichen profitieren können, nicht nur diejenigen, die sowieso schon privilegiert sind.
Ha Vinh Tho hat das Wesen der Inklusion und auch die Art wie wir hoffentlich in Zukunft zusammenleben können so wunderbar beschrieben und auf den Punkt gebracht. Es ist so wichtig, dass wir lernen, das Vielfalt etwas tolles und reiches ist. Und wenn wir bei den Kinder anfangen und ihnen von klein auf zeigen, dass es normal ist anders zu sein, kann Inklusion wirklich gelebt werden. Denn es reicht nicht aus die Strukturen zu verändern. Einbezug und Unterstützung reichen nicht aus. Es müssen soziale Prozesse entstehen. Ich glaube die Schule und auch schon die Kindergärten sind Orte, an denen das erlernt werden kann. Hierzu muss aber eine Bereitschaft entstehen etwas verändern zu wollen. Und vor allem braucht es mutige Menschen.
Ebenfalls schön finde ich, dass Ha Vinh Tho die Waldorfschule nicht als Ideal sieht, sondern aus den Erfahrungen die er dort gemacht hat und den Werten die ihm gefallen etwas neues bilden will. Auch dies zeigt wieder wie besonders Vielfalt sein kann.
Seine Erfahrungen aus der Waldorfpädagogik in das allgemeine Schulwesen einfließen zulassen, damit alle Schüler davon profitieren können ist eine gute Vision von einer gelungenen Inklusion.
Die Waldorfschule und ihre Pädagogik als Labor für gesellschaftlichen Wandel empfinden, finde ich einen sehr schönen, gewinnbringenden Gedanken, der uns wieder ins Außen führt und uns – fernab von dem durchaus privilegierten Klientel, mit dem wir als Lehrkräfte oft zu tun haben – wieder mit unserer eigentlichen Aufgabe verbinden kann.
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“Die Schule… ist der Hebelpunkt, der am stärksten die Möglichkeit hat, die Gesellschaft dauerhaft zu verändern…” durch “…Werte, Menschenbild, das Weltbild das die Schule prägt” (Zitat Ha Vinh Tho).
Mit wenigen Worten bringt er zum Ausdruck, was Schule für die Gesellschaft bedeutet, aber auch welche Verantwortung sie dabei trägt. Wenn wir unsere Bildungsstrukturen betrachten, müssen wir leider für weite Bereiche zugestehen, dass wir gesellschaftlich und auch in den Schulstrukturen, immer noch oft im pyramidalen System des 19. Jhdt stehen geblieben sind. Dadurch, dass sich unsere Gesellschaft aber im ständigen Prozess der Entwicklung befindet und sich verändert, muss die Schule bereit sein, dem adäquat antworten, bzw. mindestens folgen können. Im Grunde reicht dies aber auch dies nicht. Denn – Schule soll vorangehen. Ist sie doch durch die Kinder die Keimzelle dessen, was in der kommenden Generation an gesellschaftlicher Veränderung passieren wird. Dadurch ist sie verantwortlich für Vielfalt und Kreativität, unsere Kultur und die darin liegenden neuen Ideen.
Unsere Aufgaben für die Zukunft sind: Vielfalt als Reichtum zu erkennen, Individualität als Talente zu begreifen. Getragen wird unsere Gesellschaft dabei vorallem durch soziale und emotionale Kompetzen.
Nach innen gerichtete Blickrichtungen können nicht fruchtbar werden, sie bedeuten Stillstand und im negativen Fall Rückschritt. Konflikte entstehen, wenn gesellschaftliche Anforderungen nicht mehr verstanden und umgesetzt werden können.
Eine in die Zukunft gerichtete Bildungspolitk erfordert Agilität und Vorausschauen, denn erst wenn wir die Schule mit dem Leben verbinden, können wir über die Kinder eine notwendige gesellschaftliche Veränderung vorantreiben.
Da kann ich nichts hinzufügen, nur DANKE
Ich schließe mich Herrn Ha Vinh To, er hat es so schön auf den Punkt gebracht. Und liebe Ute, du sprichst mir wie immer aus der Seele ;). Vielen lieben Dank!
Ich teile Ha Vinh Tho Meinung das unser aktuelles Schulsystem veraltet ist und dringend einer Überarbeitung bedarf. Es geht darum möglichst gleichförmige und angepasste Menschen zu produzieren, die für das kapitale System am verwertbarsten sind und ja nicht zu kritischen sind. Individualität bleibt dabei auf der Strecke. Vielfalt als Reichtum zu sehen und diese auch zu fördern ist enorm wichtig, sonst gibt es keine Weiterentwicklung der Gesellschaft. Ich denke die Waldorfpädagogik bietet hier einen guten Ansatz, da es ja darum geht die Schüler*innen zu selbstdenkenden, sozialen Individuen zu erziehen bzw. sie auf diesem Weg zu begleiten und zu fördern. Schade finde ich auch, dass die Waldorfschule leider häufig nur einem kleinen privilegierten Kreis zugänglich ist.
Eine Frage, die mich seit Beginn meiner Weiterbildung beschäftigt ist, wie kann sich eine Waldorfschulbewegung, die ja ihren Ursprung mit den Kindern der Fabrikarbeiter hatte, zu solch einem verachlossenen System verändern! Es macht mich wirklich traurig, dass nur wie Herr Tho sagte eine bestimmte Elternachaft für die Waldorfschule sich entscheidet. Gerne würde ich mir für alle Kinder solch ein Schulsystem wünschen. Und das wäre mein Traum, die Waldorschule als Inklusionsschule für alle!!!! Auch für Kinder aus sozial schwachen Schichten😉. Es sollten nicht nur Kinder mit besonderen Förderbedarf von der Waödorfschule profitieren, sondern auch Kinder von Arbeiterinnen/er*, Migrantinnen/en*, Flüchtlingen usw. Ein weiterer Traum eine Klasse mit Eltern und Kindern so verschieden wie ein bunter Blumengarten in den eine Freude beim Betreten entsteht!!!
In letzter Zeit wird ja auch bei uns in Deutschland wieder vernehmbarer über unser Schulsystem diskutiert. Dabei finde ich es sehr interessant, bei den Reforminitiativen immer wieder viele grundlegende Elemente aus der Waldorfpädagogik zu entdecken: so wird der Nutzen von Schulnoten hinterfragt, nachhaltiges Lernen ist ein großes Thema,projekt- und handlungsorientierter Unterricht und auch individualisiertes Lernen. Eine große Initiative (von der Bundesregierung gefördert) heißt “Schule im Aufbruch”. Und auch wenn man das Schlagwort “Waldorfpädagogik” dort wohl vergeblich sucht, wird deutlich, dass sich auch die Staatsschulen beginnen daran zu orientieren und sich offenbar an eine vom Kind her und seinen individuellen Fähigkeiten her gedachte Pädagogik annähern wollen.
Leider geht es immer nur ums Geld….. Klar das private Schulen, lieber “Besserverdiener” an Ihrer Schule haben, um damit alles zu finanzieren. Doch sollten die Möglichkeiten in sozial schwächeren Gebieten, diese Schulform auch zu Stützen und zu fördern, damit alle die Möglichkleit bekommen an privaten Schulen lernen zu dürfen.
Für Herrn Ha Vinh Tho ist das heutige Schulmodell ein Erbe des 19.Jhr. Die vorrangige Absicht des Staates dabei ist, die Kinder und Jugendliche auf ihren späteren Einsatz in der Wirtschaft vorzubereiten. Der aufgeführte Vergleich mit der Normung von Schrauben finde ich von Herrn Ha Vinh Tho sehr passend gewählt. Der Bildungsplan gibt genau vor, welche Kompetenzen in welcher Klasse erreicht werden müssen. Die Schüler, die diese Kompetenzen nicht erreichen, werden aussortiert, manche müssen die Klasse wiederholen, andere müssen eine andere Schulart besuchen.
Herr Ha Vinh Tho benutzt hier auch den Begriff der Gleichschaltung. Diesen historisch behafteten Begriff würde ich hier persönlich nicht benutzen, da dieser die politischen Vorgängen zu Beginn des Dritten Reiches beschreibt und auch nur diesen vorbehalten bleiben sollte.
Den Vergleich der Waldorfschulen mit einem Labor finde ich sehr gut. Die Waldorfpädagogik muss mehr, als bisher geschehen, raus in die Mitte der Gesellschaft getragen werden. Alle Kinder sollten von dieser Pädagogik profitieren. Ich bin der Meinung, dass sie eine gute Antwort auf die heutige Entwicklung in dieser schnelllebigen und leistungsorientierten ‘Ellenbogengesellschaft’ ist.
Herr Ha Vinh Thos Interesse gilt in aller erster Linie, nicht mehr vorrangig der Gründung von Waldorfschulen, sondern mehr, dem Tragen der Ideen der Waldorfpädagogik in die Regelschulen.
Diesen Gedankenansatz finde ich sehr spannend und fortschrittlich. Nur so kann eine große Mehrheit der Kinder von dieser Pädagogik profitieren und somit langfristige und überfällige gesellschaftliche Veränderungen bewirken.
Die Waldorfpädagogik ist heilsam, tut der Seele gut. Die Waldorfschulen sind die Schulen, die für die Kinder geeignet sind. Jeder darf sich frei entfalten ohne Angst oder Leistungsdruck.
Im Bereich der angesprochene Problematik der Waldorfschulen als Schulen für eine Minderheit sehe ich ebenso Handlungsbedarf. Besonders während eines Praktikums an einer Waldorfschule in den USA konnte ich das Ergebnis einer Schieflage erleben, die sich bereits verstärkt in Richtung einer elitären Gruppe entwickelt hatte.
Andererseits bieten Waldorfschulen auch immer die Möglichkeit, sich mit anderen als finanziellen Mitteln in das Schulleben einzubringen, was oftmals in diesem thematischen Zusammenhang außer acht gelassen wird.
Dass alle unabhängig ihrer Leistungen nicht nur gut, sondern gleichwertig sind ist für mich ebenso ein Thema, welches mich oft bewegt und welches ich gerne vermehrt in unserem Miteinander erleben würde.
Mit dem Gedanken, Waldorfimpulse in das gesamte Schulsystem herein zu tragen habe ich mich schon oft beschäftig und ich stimme ihm zu, dass das ein durchaus fruchtbarer Weg zu einer allumfassenden Gesellschaftsveränderung sein kann.
Wie man so schön sagt: die Kinder sind unserer Zukunft. Und sie werden es immer sein. Sie verbringen so viel Zeit ihrer Kindheit und Jugend in der Schule und nehmen so vile davon mit. Deswegen ist die Schule der Hebelpunkt wie Herr Ha Vinh Tho auch im Video sagt.
Wir brauchen eine Schule für alle und keine die nur eine Minderheit besuchen kann.
Ein wichtiger Punkt : “Vielfalt als Reichtum” anzusehen. Vielfalt ist lebendig, bunt, ein nahrhafter Boden für eine gesunde Entwicklung.
Schön wie Her Ha vinh Tho die Problematiken formuliert hat 🙂 Das allgemeine Schulsystem mit dem Fliesband zu vergleichen, fand ich sehr passend. Es ist ein wichtiger Punkt, dass die Waldorfschulen alleine nur ein Bruchteil der Gesellschaft prägen können. Ich hoffe, dass die Waldorfpädagogik mit ihren idealen Vorraussetzungen für inklusiven Schulen sich soweit weiterentwickeln, dass sie zum Vorbild für die allgemeinen Schulen zu werden und es dann irgendwann wirklich eine Schule für alle gibt.
Fließband in einer Fabrik und Monokultur in der Biodiversität…Beispiele die mir wirklich gut vor Augen geführt haben, was Herr Ha vinh Tho mit seinen Aussagen gemeint hat. Seine Aussagen regen zum nachdenken an. Mich vor allem die Aussage, dass soziale und emotionale Kompetenzen eigentlich noch wichtiger sind als akademische. Und natürlich ist das so, aber wieso hat diese Tatsache so wenig Einfluss auf den Unterricht? Aber auch, dass es ein Schulsystem geben muss, von dem alle Kinder und Jugendlichen profitieren können, nicht nur diejenigen, die sowieso schon privilegiert sind.
Ha Vinh Tho hat das Wesen der Inklusion und auch die Art wie wir hoffentlich in Zukunft zusammenleben können so wunderbar beschrieben und auf den Punkt gebracht. Es ist so wichtig, dass wir lernen, das Vielfalt etwas tolles und reiches ist. Und wenn wir bei den Kinder anfangen und ihnen von klein auf zeigen, dass es normal ist anders zu sein, kann Inklusion wirklich gelebt werden. Denn es reicht nicht aus die Strukturen zu verändern. Einbezug und Unterstützung reichen nicht aus. Es müssen soziale Prozesse entstehen. Ich glaube die Schule und auch schon die Kindergärten sind Orte, an denen das erlernt werden kann. Hierzu muss aber eine Bereitschaft entstehen etwas verändern zu wollen. Und vor allem braucht es mutige Menschen.
Ebenfalls schön finde ich, dass Ha Vinh Tho die Waldorfschule nicht als Ideal sieht, sondern aus den Erfahrungen die er dort gemacht hat und den Werten die ihm gefallen etwas neues bilden will. Auch dies zeigt wieder wie besonders Vielfalt sein kann.
Seine Erfahrungen aus der Waldorfpädagogik in das allgemeine Schulwesen einfließen zulassen, damit alle Schüler davon profitieren können ist eine gute Vision von einer gelungenen Inklusion.
Die Waldorfschule und ihre Pädagogik als Labor für gesellschaftlichen Wandel empfinden, finde ich einen sehr schönen, gewinnbringenden Gedanken, der uns wieder ins Außen führt und uns – fernab von dem durchaus privilegierten Klientel, mit dem wir als Lehrkräfte oft zu tun haben – wieder mit unserer eigentlichen Aufgabe verbinden kann.