Ein sehr inspirierender Kommentar und nochmal auf den Punkt gebracht:
Menschen als Fähigkeiten-Wesen zu sehen und nicht von der vermeintlichen Defizit-Perspektive aus.
Eine solche Haltung verändert automatisch meine Wahrnehmung und meinen Umgang mit meinen Mitmenschen. Da wir gesellschaftlich aber leider auf letzteres (die Fokussierung auf die Defizite) konditioniert sind (und ich würde sogar sagen vor allem durch die Schullaufbahn, die die meisten von uns durchlaufen haben), versuchen viele permanent ihre scheinbaren Mängel zu verbessern, anstatt sich auf ihre Stärken zu konzentrieren und diese weiterzuentwickeln. Oder sie versuchen sogar, andere “zu verbessern”. Gerade in den letzten Jahren beobachte ich einen regelrechten Optimierungswahn. Allerlei Ratgeber-Literatur wartet mit Versprechungen und “Wegweisern” zum vermeintlich besseren Leben auf – ganz einfach und schnell.
Selbst die “Gesunden” werden dadurch auf ihre Mängel reduziert – eine solche Sicht auf sich und andere Menschen trägt nicht gerade zu einer Zufriedenheit, geschweige denn zu Toleranz bei – weder sich selbst noch anderen gegenüber. Das ist gesellschaftlich fatal.
Bleibt zu hoffen, dass sich das Menschenbild eines Fähigkeits-Wesen immer weiter durchsetzen wird.
Meine Erfahrung an einer Heilpädagogischen Schule zeigte mir nicht was die Kinder nicht konnten, sondern was sie alles konnten und meisterten. Mein Anspruch war den Unterricht so zu gestalten, das alle teilnehmen konnten. Diese Aufgabe ist immer Motivation und Belohnung für mich in einem. Zu sehen, das alle z.B.: im Englisch Unterricht teilnahmen berührte mich zutiefst.
Inklusionkinder – ein Widerspruch in sich. Nachdem ich diesen Satz verstanden und wirken lassen habe, wird mir einmal mehr bewusst, welche Macht und Kraft zur Veränderung hinter dem Konzept der Inklusion steckt.
Nachdem meine eigene Schullaufbahn von Anfang an katastrophal verlaufen ist (nicht SO sehr, was die Noten anbetrifft, aber als persönliche Erfahrung auf jeden Fall) und mich das bis heute prägt, hätte ich mir den Ansatz des Menschen als Fähigkeitenwesen sehr gewünscht. Ich denke, das hätte mich vor vielem bewahrt.
Ich finde das ist ein interessanter Ansatz, dass Inklusion als Begriff schon einen Wiederspruch in sich bildet. Indem man etwas als inklusiv bezeichnet kommt schon die Andersartigkeit heraus die ja eigentlich gar keine sein soll, da die Vielfalt um uns herum und in uns vorhanden ist.
Sehr schöne Betrachtung des Menschen als Fähigkeitenwesen. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, aus einem bestimmten Gesichtspunkt heraus betrachtet.
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Ein sehr inspirierender Kommentar und nochmal auf den Punkt gebracht:
Menschen als Fähigkeiten-Wesen zu sehen und nicht von der vermeintlichen Defizit-Perspektive aus.
Eine solche Haltung verändert automatisch meine Wahrnehmung und meinen Umgang mit meinen Mitmenschen. Da wir gesellschaftlich aber leider auf letzteres (die Fokussierung auf die Defizite) konditioniert sind (und ich würde sogar sagen vor allem durch die Schullaufbahn, die die meisten von uns durchlaufen haben), versuchen viele permanent ihre scheinbaren Mängel zu verbessern, anstatt sich auf ihre Stärken zu konzentrieren und diese weiterzuentwickeln. Oder sie versuchen sogar, andere “zu verbessern”. Gerade in den letzten Jahren beobachte ich einen regelrechten Optimierungswahn. Allerlei Ratgeber-Literatur wartet mit Versprechungen und “Wegweisern” zum vermeintlich besseren Leben auf – ganz einfach und schnell.
Selbst die “Gesunden” werden dadurch auf ihre Mängel reduziert – eine solche Sicht auf sich und andere Menschen trägt nicht gerade zu einer Zufriedenheit, geschweige denn zu Toleranz bei – weder sich selbst noch anderen gegenüber. Das ist gesellschaftlich fatal.
Bleibt zu hoffen, dass sich das Menschenbild eines Fähigkeits-Wesen immer weiter durchsetzen wird.
Meine Erfahrung an einer Heilpädagogischen Schule zeigte mir nicht was die Kinder nicht konnten, sondern was sie alles konnten und meisterten. Mein Anspruch war den Unterricht so zu gestalten, das alle teilnehmen konnten. Diese Aufgabe ist immer Motivation und Belohnung für mich in einem. Zu sehen, das alle z.B.: im Englisch Unterricht teilnahmen berührte mich zutiefst.
Inklusionkinder – ein Widerspruch in sich. Nachdem ich diesen Satz verstanden und wirken lassen habe, wird mir einmal mehr bewusst, welche Macht und Kraft zur Veränderung hinter dem Konzept der Inklusion steckt.
Nachdem meine eigene Schullaufbahn von Anfang an katastrophal verlaufen ist (nicht SO sehr, was die Noten anbetrifft, aber als persönliche Erfahrung auf jeden Fall) und mich das bis heute prägt, hätte ich mir den Ansatz des Menschen als Fähigkeitenwesen sehr gewünscht. Ich denke, das hätte mich vor vielem bewahrt.
Ich finde das ist ein interessanter Ansatz, dass Inklusion als Begriff schon einen Wiederspruch in sich bildet. Indem man etwas als inklusiv bezeichnet kommt schon die Andersartigkeit heraus die ja eigentlich gar keine sein soll, da die Vielfalt um uns herum und in uns vorhanden ist.
Sehr schöne Betrachtung des Menschen als Fähigkeitenwesen. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, aus einem bestimmten Gesichtspunkt heraus betrachtet.